Dienstag, 31. Mai 2022: Wenn mich keiner sieht

Im vergangenen Jahr könnte das nachfolgende Gespräch in einer Online-Sitzung stattgefunden haben: »Sorry, ich habe leider keine Kamera!«, gefolgt von der geschriebenen Antwort: »Mein Mikrofon funktioniert heute nicht.« Die Reaktion darauf folgt prompt: »Einen Moment bitte, mein Telefon klingelt!«, während sich der Nächste sein Frühstück holt.

Schüler, Studierende und auch Erwachsene legen in Videokonferenzen ähnliche Verhaltensweisen an den Tag. Zunächst werden munter virtuelle Hintergründe getestet und verändert, bis dann nach einiger Zeit (oder auch direkt) alle Mikrofone und Kameras ausgeschaltet werden und so ein anonymer Raum entsteht. Man fühlt sich nun unbeobachtet und der Kampf gegen die Ablenkung beginnt: Schnell noch eine Mail schreiben, einen Anruf tätigen, nebenbei zu Mittag essen oder das neue Computerspiel testen. Vielleicht meldet sich das schlechte Gewissen. Aber eigentlich sieht mich doch keiner, oder?

Sobald wir meinen, nicht mehr gesehen zu werden, verändert sich unser Verhalten. Das gilt nicht nur für Online-Konferenzen. Auch in unserem täglichen Leben tritt dieses Phänomen immer wieder auf: der unerlaubte Video-Download oder die heimliche Weitergabe von digitalen Büchern. Doch bei Gott können wir uns nicht hinter einer ausgeschalteten Kamera verstecken. Er sieht unser Herz und jedes Fehlverhalten trennt uns von ihm. Aber weil Gott uns liebt, hat er seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz für unsere Sünde sterben lassen, um allen, die daran glauben, ewiges Leben zu schenken.

Wie schade wäre es, wenn wir dieses Angebot nicht annehmen, sondern uns hinter unserer ausgeschalteten »Lebenskamera« verstecken und den Kontakt zu Gott nicht suchen würden!

Ann-Christin Bernack


Frage
Was hält Sie davon ab, Gott all Ihr Fehlverhalten zu nennen und die Beziehung zu ihm so wieder in Ordnung zu bringen?
Tipp
Vor Gott können Sie die Kamera nicht ausschalten.
Bibellese
1. Mose 16,7-15

Montag, 30. Mai 2022: Schmerz

Er ist überall. Er gehört zum Leben und wirkt oft, als verfolge er uns permanent. Die Rede ist vom Schmerz. Krankheiten machen uns zu schaffen. Sie verursachen körperliche Schmerzen. Wie dankbar sind wir dann, wenn uns Schmerzmittel Erleichterung verschaffen. Bei schlimmen körperlichen Leiden gibt es Schmerzpflaster, die Linderung bringen.

Doch es gibt auch den seelischen Schmerz. Oft ist er größer und stärker als körperliche Beschwerden. Manche Ereignisse scheinen unser Inneres beinahe aufzuzehren. Der Tod eines geliebten Kindes versetzt uns in bitteres seelisches Leid. Tränen fließen, und das Herz zerspringt fast vor Kummer. Ebenso der Tod des Ehepartners. Depressive Verstimmungen zeigen, dass unsere Seele aus dem Gleichgewicht geraten ist. Verletzungen durch Dritte, Mobbing, Ablehnung und diverse andere zwischenmenschliche Grausamkeiten bringen uns an einen Punkt, an dem wir am Leben verzweifeln können. Schmerz umgibt und erfüllt uns wie die Atemluft.

Die Bibel spricht davon, dass wir in einer gefallenen Welt leben, in der Schmerzen an der Tagesordnung sind. Das Empfinden von körperlichen und seelischen Schmerzen lässt Gott zu, damit wir unser Elend erkennen und uns aufmachen, Gottes Hilfe zu suchen.

In Jesus kam Gott auf die Erde und ertrug Schmerz und Leid. Dadurch kann er sich in unseren Schmerz hineinversetzen. Er hat Mitleid mit uns. Wenn Sie diese Zeilen lesen und sich gerade inmitten einer schmerzvollen Situation befinden, dann ermutige ich Sie, sich an Jesus Christus zu wenden. Sagen Sie ihm aufrichtig Ihre Not. Er kann auch heute noch alle Schäden heilen, alle Verluste ausgleichen und alle Sünden vergeben.

Thomas Lange
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Frage
Welchen besonderen Kummer sollten Sie Jesus bringen?
Tipp
Wenn er helfen soll, muss man damit rechnen, dass er unseren Anteil an dem Dilemma zur Sprache bringt.
Bibellese
Hebräer 2,14-18

Sonntag, 29. Mai 2022: Den »Kernkonflikt« befrieden

Seit 2003 begeht die UN am 29. Mai den Internationalen Tag der Friedenssicherungskräfte. Die Geschichte dieser Friedenstruppen beginnt 1948 mit dem israelisch-arabischen Konflikt. Seitdem wurden mehr als 70 Missionen durchgeführt. Die zumeist multinationalen Einheiten dienen dazu, die Zivilbevölkerung zu schützen und Waffenstillstände abzusichern. Im wahrsten Sinne des Wortes standen die Blauhelme dabei oft zwischen den Fronten, und viele von ihnen haben den Kampf um Frieden mit ihrem Leben bezahlt. Ihre Einsatzgeschichte dokumentiert, wie viele Konflikte es seit ihrem Bestehen gegeben hat: Die Suezkrise 1956, die Krisen der 1980er-Jahre auf Zypern, im Jemen, im Kongo oder in Namibia, später in Bosnien und Ruanda usw. sind nur einige Beispiele dafür, dass trotz aller Anstrengungen Frieden nicht eingetreten ist. Bosnien und Ruanda dokumentieren auch in tragischer Weise, dass selbst die Anwesenheit der Friedenstruppen einen Völkermord oft nicht verhindern kann. Dass den Blauhelmen 1988, nach 40 Jahren unermüdlichen Einsatzes um Frieden in dieser Welt, der Friedensnobelpreis verliehen wurde, änderte am Entstehen neuer gewaltsamer Konflikte ebenfalls nichts. Denn das Grundproblem des Menschen seit dem Sündenfall ist, dass er aus eigener Kraft keinen dauernden Frieden schaffen kann. Er liegt im Krieg mit seinem Schöpfer und als tragische Folge auch mit seinen Mitgeschöpfen.

Um den Kernkonflikt zwischen Gott und Mensch zu befrieden, fehlen uns allerdings die Mittel. Hier musste Gott selbst eingreifen, unter Einsatz des Lebens seines Sohnes. Durch diese Friedensmission hat er die Tür des Friedens zwischen Gott und Mensch aufgestoßen. Wer diese Chance ergreift, hat echten und bleibenden Frieden.

Markus Majonica
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Frage
Was bedeutet Ihnen persönlich der Frieden?
Tipp
Frieden setzt Veränderung im Herzen voraus. Und diese geschieht durch ein JA zu Jesus Christus.
Bibellese
Römer 5,1-10

Samstag, 28. Mai 2022: Lohnt sich das?

Mit einem christlichen Büchertisch die Menschen in der Fußgängerzone unserer Stadt während ihres Einkaufsbummels auf den Glauben anzusprechen, hat bei uns in Trier schon lange Tradition. Es kommen die unterschiedlichsten Menschen vorbei. Die einen nehmen voller Eile ein Traktat an. Andere bleiben kurz stehen, und wieder andere nehmen die Einladung auf eine Unterhaltung gerne an. Die meisten Menschen gehen jedoch eilig vorüber, weil sie uns gar nicht wahrnehmen oder sich fürchten, angesprochen zu werden. Das muss man gar nicht persönlich nehmen, denn selbst geht man an anderen Ständen in der Stadt ja auch oft uninteressiert vorüber.

Und doch wollen wir die Möglichkeiten, die wir haben, nutzen, um die einzigartige Botschaft der Erlösung durch Jesus Christus an die Menschen weiterzugeben. Da man die meisten Menschen nur dieses eine Mal sieht, weiß man natürlich nicht, was es in ihnen bewirkt hat. Manchmal fragt man sich schon, wie viel Sinn diese Arbeit wirklich hat.

Auf unseren Traktaten und Büchern haben wir immer die Adresse unserer Bücherstube aufgedruckt. Und so konnte mir mein Freund Christoph eines Tages in der Mittagspause eine Postkarte präsentieren, die etwa folgenden Inhalt hatte: »Liebe Freunde, ich komme aus Leipzig und war vor zwei Jahren als Tourist in Trier unterwegs, als ich von euch ein Traktat über Jesus Christus in die Hände gedrückt bekam. Ich habe es gelesen, und der Inhalt hat mich nicht mehr losgelassen, bis ich mein Leben Jesus Christus übergeben habe. Nun habe ich hier auch eine gute Gemeinde gefunden und bin ein sehr glücklicher Christ. Ich möchte euch an meiner Freude teilnehmen lassen, weil es in Trier seinen Anfang nahm. Liebe Grüße …«

Bernd Grünewald
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Frage
Haben Sie auch schon diese lebensverändernde Wirkung der Botschaft von Jesus Christus erlebt?
Tipp
Dieser Kalender möchte genau dazu beitragen. Dahinter steht die Liebe des Gottes, der Menschen von ihrer Sünde und Schuld retten will.
Bibellese
Apostelgeschichte 17,16-34

Freitag, 27. Mai 2022: Kopflos

Das Unheimlichste, was ich bisher in meinem Leben gesehen habe, ist ein geköpftes Huhn. Ich dachte, es wäre vorbei, als der Kopf des Huhns in der dafür gegrabenen Grube lag, aber da hatte ich mich getäuscht: Die Flügel begannen zu flattern, und das Federvieh rannte einfach fluchtartig los. Schnell wandte ich den Blick ab, da vor allem die von dem Huhn hinterlassene Blutspur mir erst einmal die Lust auf Chicken Nuggets verdorben hatte.

Es ist tatsächlich so: Bis zu 10 Minuten kann sich der Körper eines Huhnes noch bewegen, nachdem es geköpft wurde. Oft muss man aufpassen, dass das erhoffte Brathähnchen nicht nach seinem Tod noch davonläuft! Obwohl es natürlich nicht mehr dauerhaft lebensfähig ist, wirkt es für kurze Zeit völlig lebendig. Doch das Huhn wird nie wieder Eier legen, Körner aufpicken oder auch nur einen Mucks von sich geben.

Der Tagesvers sagt, dass Jesus das Haupt der Gemeinde ist. Das macht ihn nicht nur zu dem »obersten Chef« einer Zusammenkunft von Gläubigen, sondern es bedeutet auch, dass er der Herr über das gesamte Leben von jedem einzelnen Christen ist. Die Bibel verspricht denen ewiges Leben, die Jesus die volle Kontrolle anvertrauen. Das bedeutet, nicht mehr mit dem eigenen Kopf durch die Wand zu wollen, sondern sein Leben nach Christi Willen auszurichten. Wer Jesus nicht als sein »Haupt« annimmt, läuft völlig »kopflos« durchs Leben. Genau wie ein geköpftes Huhn nicht mehr wirklich lebt, hat ein Mensch das wahre Leben nicht, wenn Jesus nicht sein Herr ist. Natürlich wirken diese Menschen trotzdem lebendig, da sie ganz normal essen, sprechen und sich bewegen. Doch ihr Leben hat nicht die Perspektive, die Christus schenken möchte: ewig bei Gott im Himmel zu sein.

Carolin Nietzke


Frage
Was hält Sie davon ab, Jesus noch heute die Kontrolle über Ihr Leben zu geben?
Tipp
Seien Sie nicht länger »kopflos«, sondern nehmen Sie Jesus Christus als Ihr Haupt an!
Bibellese
Epheser 1,15-23

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