Dienstag, 05. November 2024: Immer – Selten – Niemals, Offenbarung 3,20

In der Mitte des Lukasevangeliums geht es dreimal ums Anklopfen – in Kapitel 11, 12 und 13! Anklopfen heißt: »Ich stehe vor verschlossener Tür und warte, bis jemand öffnet.«

1. Klopfzeichen: Hier geht es darum, wie wir beten sollen: »Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden« (Lukas 11,9). Dieses Klopfen wird IMMER gehört. Woher wissen wir das? Weil Jesus verspricht: »Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden« (Lukas 11,10) – auch, wenn wir oft und ausdauernd anklopfen müssen.

2. Klopfzeichen: Hier geht es darum, wie wir Jesus erwarten sollen. Dieses Klopfen wird SELTEN gehört. Woher wissen wir das? Weil Jesus oft vergeblich um Einlass bittet: »Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört …« (Offenbarung 3,20). Wenn Sie jetzt sein Pochen an Ihr Herz hören, dann öffnen Sie ihm, denn er fordert uns auf: »Seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, … damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich öffnen« (Lukas 12,36).

3. Klopfzeichen: Hier geht es darum, dass es einmal ein »zu spät« gibt: »Wenn der Hausherr aufsteht und die Tür verschließt und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf!« (Lukas 13,25). Dieses Klopfen wird NIEMALS Erhörung finden. Woher wissen wir das? Weil Jesus in Matthäus 25,12-13 warnt: »… die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Später aber kommen auch die übrigen … und sagen: Herr, Herr, tu uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. – Wacht also, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.«

Andreas Fett

Montag, 04. November 2024: Bremsen oder Nieren?, Psalm 7,10

Ein Autohaus ließ mir freundlicherweise eine Erinnerung zukommen, auf der stand: »Nicht verpassen: Jetzt Wunschtermin zur TÜV- Hauptuntersuchung reservieren. Auch Sicherheit ist nicht unbegrenzt haltbar. Deshalb sollten Sie Ihr Fahrzeug wieder auf Herz und Bremsen prüfen lassen.«

»Herz und Bremsen«? – Da hatte ich unwillkürlich nach biblischer Lesart gelesen: Herz und Nieren, obwohl es hier werbewirksam anders formuliert war. Beim weiteren Nachdenken über diese Sache wurde mir bewusst, dass sowohl Bremsen als auch Nieren in gewisser Weise unverzichtbar sind: Die Bremsen sind wohl das wichtigste Teil eines Autos. Auf manches andere kann man verzichten und Reparaturen aufschieben, aber funktionstüchtige Bremsen sind essentiell.

Und die Nieren? Kein Mensch kann ohne Niere überleben. Wenn die Bibel von den Nieren spricht, meint sie oft mehr als das bloße Organ. Der Niere wurde früher eine ähnliche Funktion nachgesagt, wie wir das heute beim Herzen tun. So haben Nieren in der Bibel eine ermahnende »Funktion« (»sogar bei Nacht unterweisen mich meine Nieren« – Psalm 16,7), darüber hinaus stehen sie für die inneren Empfindungen des Menschen. Nieren schmerzen, sehnen und freuen sich. Herz und Niere spielen zusammen: »Als mein Herz sich erbitterte und es mich in meinen Nieren stach« (Psalm 73,21).

Allen Autofahrern ist bewusst, wie wichtig einwandfreie Bremsen für das Fahren sind. Wenn hier etwas nicht in Ordnung ist, bringt man seinen Wagen so schnell wie möglich zum Fachmann. Sollten wir nicht auch mit allem, was uns bedrückt und erfreut zu dem gehen, der unsere Nieren schon vor unserer Geburt geformt hat? (Vgl. Psalm 139,13.)

Martin Reitz

Sonntag, 03. November 2024: Hiobs Botschaft, Hiob 19,25

Hiobsbotschaften sind sprichwörtliche Unglücksbotschaften. Doch woher kommt der Begriff der Hiobsbotschaft? Hiob war ein sehr reicher Mann mit vielen Angestellten und einem großen Fuhrpark. Er freute sich über sieben Söhne und drei Töchter. Was sollte ihn aus der Bahn werfen? Doch es kommt Schlag auf Schlag: Zwei seiner Männer berichten ihm, dass durch militärische Invasionen der Großteil seiner Herden entführt und seine Arbeiter getötet worden waren. Ein Dritter berichtet, eine Brandkatastrophe habe die Herden und weitere Arbeiter vernichtet. Ein Vierter berichtet, dass ein Sturm das Haus zerstört hat, in dem alle seine Kinder ein Fest feierten, und nun waren alle tot. Schließlich traf ihn eine schwere Krankheit, was zu Geschwüren am ganzen Körper führte. Und zuletzt wandte sich seine Frau gegen ihn.

Hiob war also ein Mann, dem scheinbar nichts blieb. Die Katastrophen, die ihn trafen, kennen wir aus unserer Gegenwart sehr genau: Kriege rauben uns unsere Liebsten, unsere Häuser und unsere Heimat. Naturkatastrophen zerstören unsere Städte und Dörfer. Krankheiten bedrohen unser Leben und bringen schweres Leid. Und selbst vertraute Menschen verlassen uns manchmal – gerade in Zeiten schwerer Not.

Hiob hat diese Schläge tief empfunden. Sein Unglück war ihm nicht gleichgültig. Er hat das nicht mit stoischer Miene einfach »ausgesessen«. Doch mitten in seinem Leid war Hiobs Botschaft keine Hiobsbotschaft, sondern eine solche der Hoffnung: Ich weiß, dass Gott einen Ausweg aus jedem Leid hat. Ich weiß, dass am Ende nicht sinnloses Sterben stehen muss. Ich weiß, dass Gott über dem Tod steht. – Eine solche Perspektive hat der, der sich in guten wie in bösen Zeiten ganz auf Gott verlässt.

Markus Majonica

Samstag, 02. November 2024: Gegen das Vergessen, Hebräer 11,4

Ich habe in den vergangenen Jahren verschiedene Biografien gelesen. Die von Steve Jobs, Elon Musk, Martin Luther, Jürgen Klopp, Golda Meïr und viele andere. Ihre Geschichten sind spannend, beeindruckend und auch verwirrend. Steve Jobs zum Beispiel war so perfektionistisch, dass er viele Jahre keine Möbel in seinem Wohnzimmer hatte, weil er nicht das Beste fand. Alle diese großen Persönlichkeiten haben Spuren hinterlassen, mehr oder weniger. Aber bei allem Herausragenden, Schrägen und Wesentlichem, was werden Menschen in hundert Jahren über sie denken? Wird man sich erinnern? Welche Rolle werden sie dann noch spielen in der Erinnerung?

Berthold Brecht sagte einmal: »Der Tod ist erst dann vollständig eingetreten, wenn niemand mehr von dir spricht.« Viele von uns wissen nicht einmal mehr die Vornamen ihrer Urgroßeltern. Welchen Sinn hatte also ihr Leben? Nur Arbeit, Ehe und Familie? Welchen Sinn hat mein Leben, wenn nach wenigen Jahren und Jahrzehnten sich keiner mehr an mich erinnert? Manchmal macht es mir Angst, darüber nachzudenken. Wie schnell vergehen doch 80 Jahre angesichts von Tausenden von Jahren. Und ich bin nur einer von aktuell rund 8 Milliarden Menschen. Gibt es vielleicht doch eine höhere Bestimmung für uns Menschen?

Der Mann aus dem Tagesvers war Abel, der Bruder von Kain, nach biblischem Bericht der vierte Mensch. Er ist schon lange tot, aber er redet immer noch. Vielen von uns ist dieses Geschwisterpaar noch irgendwie bekannt. Warum? Weil Abel Gott glaubte! Hier der ganze Vers: »Durch Glauben brachte Abel Gott ein vorzüglicheres Opfer dar als Kain, durch das er Zeugnis erlangte, dass er gerecht war, wobei Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben; und durch diesen Glauben redet er noch, obgleich er gestorben ist.«

Peter Lüling

Freitag, 01. November 2024: »Die eisige Sehnsucht nach der Auferstehung«, Johannes 5,24

So lautete der Titel eines Artikels in einer seriösen Tageszeitung über »Kryonik«. Dabei geht es darum, die Leichen verstorbener Menschen bei -196°C in einen Tank mit flüssigem Stickstoff einzufrieren. Bis zu 200 000 US-Dollar bezahlt man für die Hoffnung, die Wissenschaft werde irgendwann so weit sein, dass man wieder zum Leben erweckt werden kann.

Hinter diesen skurril anmutenden Methoden steckt die Sehnsucht nach Unvergänglichkeit und ewigem Leben – ein Wunsch, den wir alle mehr oder weniger in uns tragen, weil Gott die Ewigkeit in unser Herz gelegt hat (vgl. Prediger 3,11). Als ich vor 18 Jahren bei einem Bergunfall dem Tod ins Auge sah, wurde mir diese Tatsache zum ersten Mal bewusst. Ich stellte mir die Frage nach dem Sinn des Lebens, wenn es doch so plötzlich zu Ende gehen kann.

Vielleicht haben Sie auch schon solche Erfahrungen gemacht. Auch bei Begräbnissen, wenn wir am Grab eines geliebten Menschen stehen, merken wir immer wieder, dass wir mit dem Tod nicht umgehen können. Er streicht einfach alles durch. Egal, wie gesund, schön, reich oder erfolgreich man ist – der Tod kann mit einem Schlag alles beenden. Er ist der größte Feind des Menschen!

Aber während die Kryonik keinerlei wissenschaftliche Grundlagen hat, gibt es jemanden, der den Tod längst besiegt hat: Jesus Christus. Er zeigte sich am dritten Tag nach seiner Kreuzigung seinen Jüngern, ließ sich von ihnen betasten und aß mit ihnen. Ein anderes Mal erschien er mehr als 500 Menschen auf einmal. Jesus ist wirklich physisch auferstanden und verspricht in Johannes 11,25: »Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist.«

Stefan Hasewend

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