Mittwoch, 28. September 2022: Der Halleysche Komet

Heute vor 800 Jahren war der Halleysche Komet für 35 Tage über Ostasien sichtbar. Dies berichten Zeugnisse jener Zeit aus China, Japan und Korea. Die historische Beschreibung dieses Phänomens ist erstaunlich genau. Das sichtbare Zentrum dieses Himmelskörpers war danach etwa halb so groß wie der Mond und weiß, die Strahlen rot.

Seinen Namen verdankt der Halleysche Komet allerdings einem Mann, der viel später lebte: dem Astronomen Edmond Halley (1656-1742). Dieser verglich historische Schilderungen von Kometensichtungen. Er erkannte, dass das Erscheinen dieses Kometen bereits 1682, 1607 und 1531 beschrieben worden war. Aus den Zeitabschnitten folgerte er, dass diese Erscheinung rund alle 75 Jahre auftrat. Hieraus berechnete er, dass der Komet im Jahre 1758 wiederkehren würde. In der Tat konnte am 25. Dezember 1758 – Halley war zu diesem Zeitpunkt schon tot – der sächsische Wissenschaftler Johann Georg Palitzsch den Kometen mit eigenen Augen sehen. Das genaue Voraussagen dieses himmlischen Ereignisses war eine bahnbrechende Neuerung. Sie gründete sich auf dem, was Jahrhunderte zuvor von anderen beobachtet und dokumentiert worden war. Und Halley war der Erste, der die richtigen Schlüsse aus »den Schriften« zog.

In noch viel stärkerer Weise bestätigt die Bibel ihre historische Verlässlichkeit. Wer sich mit ihr beschäftigt, erkennt, dass z. B. die Menschwerdung des Gottessohnes in den prophetischen Schriften mit großer Liebe zum Detail überprüfbar vorausgesagt worden ist. Schenkt man der Bibel Glauben, dann erkennt man auch, dass sie die Zukunft der Menschheit voraussagt. Der Sohn Gottes wird zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder erscheinen, um die Menschheit zu richten.

Markus Majonica
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Frage
Was ist die Voraussetzung, um zu einer so genauen Festlegung der Zukunft fähig zu sein?
Tipp
Nur der allmächtige und allwissende Gott kann das. Deshalb sollten wir ihn ernst nehmen bezüglich allem, was er uns mitteilt.
Bibellese
Apostelgeschichte 1,6-14

Dienstag, 27. September 2022: Der Stein von Rosette

Die Hieroglyphen waren für ihre Betrachter lange Zeit ein Buch mit sieben Siegeln. Niemand konnte diese kunstvollen Zeichen auf Tempelwänden oder Papyrusblättern entziffern. Handelte es sich überhaupt um eine Schrift? War es eine Bilderschrift oder eine Buchstabenschrift? All dies blieb offen, bis heute vor 200 Jahren, am 27. September 1822, der Franzose Jean-François Champollion sein System zur Entzifferung der Hieroglyphen vorstellte. Schon früh hatte Champollion ein starkes Interesse an der alten Hochkultur am Nil entwickelt. Über Jahre hinweg befasste er sich mit antiken Schriften und damit auch mit den Hieroglyphen; er blieb aber bei deren Enträtselung lange ohne Erfolg.

Den Durchbruch verdankte er schließlich einem archäologischen Glücksfall. Während Napoleons Ägyptenfeldzug wurde 1799 bei dem Ort Raš?d (Rosette) der sog. Stein von Rosette gefunden. Dieser wies drei unterschiedliche Schriften auf: Hieroglyphisch, Demotisch und Altgriechisch. Durch den Abgleich der lesbaren (griechischen und demotischen) Textteile mit den Hieroglyphen konnte Champollion nach und nach eine detaillierte Übersetzung dieser fremden Zeichen anfertigen und sich so deren Bedeutung erschließen.

Auch die Bibel erscheint vielen heute wie ein Buch mit sieben Siegeln. Sie ist zwar nicht mit Hieroglyphen geschrieben, dennoch halten viele sie für unverständlich. Dabei birgt sie nichts weniger als den Schlüssel zum ewigen Leben. Weil Gottes Weisheit unsere jedoch bei Weitem übersteigt, benötigen wir Verständnishilfe. Anders als Champollion ist man dabei aber nicht auf einen Glücksfall angewiesen. Wer Gott ehrlich bittet, ihm seine Botschaft aufzuschließen, den lässt er sicher nicht unwissend.

Markus Majonica
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Frage
Wie wichtig ist Ihnen das Verständnis der Bibel?
Tipp
Auch dafür muss man Mühe aufwenden. Aber sie lohnt sich.
Bibellese
1. Johannes 5,20

Montag, 26. September 2022: #metime

Sucht man bei der Social-Media-Platform Instagram nach #metime, findet man mindestens 7,6 Millionen Beiträge. Meistens Bilder von Menschen, die für sich allein ein Buch lesen, einen Kaffee trinken oder Sport machen. Das englische Kunstwort »me time« steht für das Prinzip der Selbstfürsorge. Interessant: Wir wünschen uns heute einerseits mehr Zeit für Entspannung und Ruhe, andererseits können wir Stille oft kaum aushalten, weil sie uns mit unangenehmen Gedanken und Gefühlen konfrontiert, die wir sonst gerne verdrängen. Das können Schuldgefühle sein, Reue, Verunsicherung oder Selbstzweifel. Und so lenken wir uns wieder mit vielen Aktivitäten ab. Wie gut, wenn man jemanden an seiner Seite hat, vor dem man wirklich ehrlich sein kann!

Dieser Jemand möchte Jesus Christus sein. Er ist der »gute Hirte«, der sein Schaf zu stillen Wassern führt. Er schreckt nicht zurück, wenn wir ihm unsere »Leichen im Keller« zeigen. Er hat keine Angst vor unseren dunklen Gedanken und ist auch nicht enttäuscht, wenn er unsere bösen Seiten kennenlernt. Er kennt sie ja bereits und ist dafür ans Kreuz gegangen. Er weiß genau, was alles im Dunkeln schlummert, was wir verdrängen und zu verstecken suchen. Ihm dürfen wir unsere Schuld bekennen. Seine Vergebung nimmt es uns alles ab, sodass wir aufatmen und befreit weitergehen können.

In Jesu Gegenwart erlebe ich #metime als wirklich wohltuend. Alleine mit Jesus genieße ich seine Fürsorge und Nähe. Und manchmal singe ich dann auch mit frohem Herzen das alte Lied: »Nun leb ich in Christus für Christus allein, / sein Wort ist mein leitender Stern. / In ihm hab ich Fried und Erlösung von Pein, / meine Seele ist selig im Herrn.«

Hanna Spina


Frage
Was für Gedanken kommen Ihnen, wenn Sie mal ganz alleine sind?
Tipp
Gott kann man in der Stille besser begegnen als im Trubel.
Bibellese
1. Könige 19,11-13

Sonntag, 25. September 2022: »Das kriegst du nie mehr raus«

Meine Frau hat sich während des Heranwachsens unserer vier Kinder und durch die Besuche unserer acht Enkel eine erstaunliche Fähigkeit im Entfernen von Flecken angeeignet. In einem Kellerregal stehen achtzehn kleine Flaschen mit Flüssigkeiten gegen Flecken aus Öl, Tinte, Lippenstift, Gras und vieles mehr. Es kommt allerdings vor – wenn auch sehr selten -, dass sie resigniert sagt: »Das kriegt man nie mehr raus.« So sind manche Tischdecken und Kleidungsstücke unbrauchbar geworden oder nur eingeschränkt nutzbar geblieben.

Vor der industriellen Fertigung waren flüssigkeits- und witterungsbeständige Farbstoffe sehr wertvoll. Dazu zählten Scharlach und Karmesin. Der hebräische Begriff für die erste Farbe (schani) bezeichnet ein Mittel, das aus Schildläusen gewonnen wurde. Der hier mit Karmesin bezeichnete Stoff (tola) wurde wahrscheinlich von Würmern oder Schnecken produziert. Wenn jedenfalls ein Klecks dieser beiden Farben auf einen weißen Stoff fiel, war das Malheur groß: Das bekam man nicht wieder heraus.

Genau so ist es mit unseren Sünden. Sie beflecken uns und machen uns unpassend für den ungestörten Umgang mit Gott. Das Ärgerliche ist: Wir können diese Flecken nicht entfernen. Alle Gegenmittel in unserem Regal sind wirkungslos. Weder ein frommes Leben noch gemeinnütziges Engagement noch Verdrängung, Verharmlosung oder Psychotherapie ändern etwas daran. Das Gegenmittel muss von Gott selbst kommen. Genau das ist geschehen. Gott ist Menschen geworden und hat »durch sich selbst die Reinigung von den Sünden bewirkt« (Hebräer 1,3). Mit einem chemischen Gegenmittel war das nicht getan. Dafür musste Jesus Christus unsere Fehltritte auf sich nehmen und wie ein schmutziger, verunreinigter Sünder vor Gott für uns geradestehen.

Gerrit Alberts
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Frage
Welche Mittel setzen Sie ein, um Schuld loszuwerden?
Tipp
Das Blut von Jesus Christus reinigt uns von jeder Sünde.
Bibellese
Römer 5,8-12.17-18

Samstag, 24. September 2022: Gute Tage sind oft böse Tage

Zu der Zeit, als nur oder vor allem Segelschiffe die Ozeane befuhren, kamen es häufig vor, dass man in der Kalmenzone in der Nähe des Äquators auf Schiffe traf, die führerlos und offensichtlich ohne Besatzung auf dem Wasser dahintrieben. Setzte man dann ein Boot aus, um ein solches Schiff zu erkunden, trafen die Männer auf lauter Leichen, oben auf dem Deck und in den Kajüten. Sie waren verdurstet. Die Kalmenzone hat ihren Namen davon, dass dort fast kein Wind weht (engl. calm = Windstille, Flaute). So kam man einfach nicht voran. War dann das Trinkwasser aufgebraucht, mussten die Matrosen elendig verdursten; denn das reichlich vorhandene salzige Meerwasser stillt keinen Durst, sondern macht nur noch durstiger.

Unser Leben gleicht einer solchen Überfahrt. Während Stürme sehr bedrohlich werden können, haben sie auch das Potenzial, uns in den ersehnten Hafen zu treiben. Zeiten, in denen alles ruhig zugeht und wir den Sonnenschein des Lebens genießen, bringen uns oft nicht voran. Da ist es gut, wenn wir für Vorrat gesorgt haben, damit wir nicht verdursten. Lebensstürme treiben Menschen, die Gott kennen, oft an, ihn um Beistand anzuflehen, was man bei Flauten oft nicht für nötig hält. Wir sollten uns aber nicht täuschen lassen. In Sicherheit sind auch Gläubige erst, wenn sie im sicheren Hafen, in Gottes Herrlichkeit angekommen sind.

Viele Menschen wissen aber gar nicht, dass sie auf einer Überfahrt unterwegs sind. Sie haben daher auch weder Kompass noch Ziel und hoffen auf ein gutes Ende oder verzweifeln, je nach Seelenlage. Gott aber lädt auch heute noch alle ein, bei ihm Hilfe und Orientierung zu suchen, und sein Angebot gilt, solange wir uns noch auf der Überfahrt befinden.

Hermann Grabe
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Frage
Wie gehen Sie mit »guten Tagen« um?
Tipp
Völlige Windstille kann gefährlicher werden als ein Sturm.
Bibellese
Psalm 107,23-30

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