Mittwoch, 23. Juli 2025: Das Gute an leidvollen Zeiten, Jesaja 38,17

Friedrich von Bodelschwingh (1831-1910) wurde einmal in einer Abstimmung mit großem Vorsprung zum bedeutendsten Bielefelder gewählt – noch vor dem Industriellen Dr. Oetker. Die von ihm gegründeten von Bodelschwinghschen Stiftungen sind mit mehr als 20 000 Beschäftigten das größte Sozialunternehmen Europas.

Von Bodelschwingh stammte aus einem westfälischen Adelsgeschlecht mit Verbindungen zum deutschen Kaiserhaus. Friedrich machte zunächst eine Ausbildung als Landwirt und wurde danach evangelischer Pfarrer. 1869 verloren seine Frau Ida und er innerhalb von zwölf Tagen ihre vier Kinder im Alter zwischen ein und sechs Jahren. Alle starben an Diphtherie. Tief erschüttert von diesem Schicksalsschlag schrieb von Bodelschwingh seine Empfindungen unter dem Titel »Vom Leben und Sterben vier seliger Kinder« nieder. Sein Trost war, über dieses Leben hinauszublicken. Sein ältester Sohn Ernst z. B. betete in seinen letzten Tagen immer wieder einen von Zinzendorf gedichteten Vers: »Christi Blut und Gerechtigkeit, / das ist mein Schmuck und Ehrenkleid. / Damit will ich vor Gott bestehn, / wenn ich zum Himmel werd eingehn.« Dennoch saß der Schmerz tief. »Damals«, so schrieb von Bodelschwingh, »merkte ich erst, wie hart Gott gegen Menschen sein kann, und darüber bin ich barmherzig geworden.« Wenige Jahre später, 1872, wurde er Leiter einer Einrichtung für an Epilepsie Erkrankte. Unter seinem Einsatz wurde daraus das weltbekannte Bethel, eine Zuflucht für Tausende von Kranken, Behinderten und Obdachlosen.

Das Leben von Bodelschwingh ist eine Veranschaulichung der Tatsache, dass harte Schicksalsschläge uns Gott gegenüber nicht bitter machen müssen, sondern unserer Gottesbeziehung eine neue Tiefe und Dimension geben können.

Gerrit Alberts

Dienstag, 22. Juli 2025: Unangenehm überrascht, Titus 1,1-2

Bei einem Einkauf in einem Lebensmittelmarkt wurden wir unangenehm überrascht. Nachdem wir eine größere Menge Fleisch für eine Geburtstagsfeier vorbestellt hatten, schlenderten wir durch das Geschäft. Dabei erblickten wir ein äußerst günstiges Angebot für ein Marken-Waschmittel. Auf dem Preisschild wurde es für 19,99 Euro angeboten. Also rein damit in den Einkaufswagen. An der Kasse kam die Ernüchterung. Auf der Rechnung wurden 24,99 Euro ausgewiesen. Wir reklamierten. Die Filialleiterin berief sich auf ein kleingedrucktes Datum auf dem Preisschild und behauptete, dass die Aktion bereits abgelaufen sei und wir kein Anrecht auf den Aktionspreis mehr hätten. Ja, man muss eben in der heutigen Zeit immer mehr darauf bedacht sein, auch das Kleingedruckte zu lesen.

Ich bin sehr froh, dass es mit den geschriebenen und gedruckten Ziffern und Worten der Heiligen Schrift, der Bibel, anders ist. In ihr gibt es kein »Kleingedrucktes«. Alle Worte Gottes sind offen aufgedeckt. Gott verschweigt nichts. Er ändert auch im Nachhinein nichts. Es ist so, und es wird so sein, wie er gesagt und versprochen hat. Sein Wort ist absolute Wahrheit und daher zuverlässig.

Wenn jemand sagt: »Das darf man heute nicht mehr so annehmen, wie es geschrieben steht; heute muss man das anders verstehen; das gilt für die Zeit und für die Menschen von damals, aber nicht mehr für uns«, dann ist das falsch. Denn Gott ändert seine Meinung nicht. Er selbst verändert sich nicht. Bei Gott werden wir keine Überraschung erleben, dass sein Angebot nicht mehr gilt. Allerdings können wir durchaus den Zeitpunkt verpassen, es rechtzeitig zu nutzen. Es ist wichtig, dass wir ihm unser Herz öffnen, wenn wir in der Bibel seine Worte lesen. Er will uns den Weg zu ihm zeigen.

Sebastian Weißbacher

Montag, 21. Juli 2025: Poolreinigung, Jeremia 17,9

Hitze. Lachende Kinder. Badespaß im Pool. In vielen Gärten sind in den letzten Jahren größere und kleinere Wasserbecken eingezogen, um an heißen Tagen eine erholsame Abkühlung zu ermöglichen. Gerade bei größeren Poolanlagen ist es notwendig, dass mithilfe unterschiedlicher Mittel eine Reinigung stattfindet. So bleibt der Badespaß noch lange bestehen, ohne dass das Wasser »kippt«. Die Mühe, die wir in den Pool und das dort enthaltene Wasser stecken, ist teilweise enorm. Wie schön wäre es, wenn wir diesen Einsatz auch in unserem Leben aufbringen würden!

Die Bibel sagt uns sehr deutlich, dass unser Herz »überaus bösartig und trügerisch ist« (Jeremia 17,9), und gleichzeitig heißt es, dass wir es bewahren sollen, denn »von ihm geht das Leben aus« (Sprüche 4,23). Kein Mensch ist davon ausgenommen, dass sein Herz böse ist und dies in seinem Leben sichtbar wird (z. B. durch Lügen oder schlechte Nachrede). Die Bibel nennt das Sünde. Gibt es auch ein Reinigungsmittel für unser Herz? Ja. Die Reinigung unseres Herzens ist sogar dringend notwendig! Denn mit unserem von Geburt an bösem Herzen gibt es keine Chance auf eine enge Beziehung mit Gott. In Römer 6,23 steht: »Denn der Lohn der Sünde ist der Tod.« Das bedeutet, dass eine ewige Trennung von Gott nach dem Tod für jeden Menschen unumgänglich ist.

Doch Gott möchte enge Gemeinschaft mit uns Menschen haben, und daher ist Jesus Christus stellvertretend für die Schuld jedes einzelnen Menschen am Kreuz gestorben und wiederauferstanden. Wenn wir dies glauben, so reinigt Gott unser Herz, die Bibel nennt dies Vergebung. Doch weil das nicht automatisch passiert, muss sich jeder Mensch persönlich dafür entscheiden.

Ann-Christin Bernack

Sonntag, 20. Juli 2025: Bachwasser, Johannes 4,14

Der Sommer vor drei Jahren war heiß. Schon seit Längerem war eine dreitägige Jungs-Wandertour in der Eifel geplant. Begeistert machten sich die acht Jugendlichen mit zwei Erwachsenen auf den Weg. Jeder schleppte in seinem Rucksack Proviant, Isomatte, Schlafsack und Co mit. Am Freitagabend, als die ersten Kilometer gelaufen waren und das Nachtlager aufgebaut war, tranken sie aus dem nahegelegenen Bach Wasser, da das mitgebrachte Wasser schon aufgebraucht war. Auch am Samstag tranken sie weiterhin das Bachwasser, bis sie an einem Supermarkt vorbeikamen, in dem sie frisches, abgefülltes Wasser kauften.

Gegen Samstagabend wurde dem ersten Jugendlichen übel, er verschwand hinter den Büschen und kam nicht wieder. Alle zwei Stunden kamen weitere Jungs dazu. Die Wanderung musste schließlich abgebrochen werden, und alle Jungs waren im Anschluss bis zu einer ganzen Woche lang krank – einschließlich des Jugendlichen, der eigentlich kein Bachwasser trinken wollte, jedoch im Dunkel der Nacht dummerweise die falsche Flasche gegriffen hatte. Nachdem der Infekt überstanden war, können heute alle über die Geschichte lachen.

Was in den Alpen auf 2000 Metern Höhe gut gehen mag, entpuppte sich hier als sehr schlechte Entscheidung. Und doch lehrt es uns eine wichtige Sache: Man sollte sich immer sicher sein, ob die Quelle, aus der man trinkt, sauber ist. Das ist im Leben ganz genauso – seinen Lebensdurst kann man mit allem Möglichen zu stillen versuchen, das sich später jedoch als krankmachend und sogar tödlich entpuppt. Wie schön, dass Jesus Christus uns lebendiges Wasser (= Worte des Lebens) anbietet, das uns nicht nur gesund werden lässt, sondern auch das ewige Leben schenkt. Wir brauchen es nur noch zu trinken.

Rebecca Grimm

Samstag, 19. Juli 2025: Der Prediger von Buchenwald (2), 2. Korinther 5,20

Wie ging es mit Paul Schneider und seiner Gretel weiter? Aufgrund seines Widerstands gegen den Nationalsozialismus wurde Paul dreimal in »Schutzhaft« genommen. Aus der dritten Gefangenschaft wurde er am 27. November 1937 direkt in das neu errichtete Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar verlegt. Dort wurde er u. a. zur Zwangsarbeit im Straßenbau abgestellt. Als er anlässlich des Führergeburtstags am 20. April 1938 den Hitlergruß verweigerte, kam er in eine Einzelzelle, den sogenannten Bunker, unter die Aufsicht Martin Sommers. Dort erlitt er schwerste Misshandlungen und ließ es sich trotzdem nicht nehmen, am Ostersonntag unter großen Schmerzen durch die Gitterstäbe seiner Zelle seinen Mithäftlingen zuzurufen, dass heute Ostern sei und dass Jesus selbst gesagt hat: »Ich bin die Auferstehung und das Leben.« Diese und ähnliche Aktionen brachten ihm den Beinamen »Prediger von Buchenwald« ein.

Über ein Jahr lang wurde Paul in seiner Einzelzelle gefangen gehalten und dann am 18. Juli 1939, noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges, ermordet. Paul Schneiders Leichnam war der Einzige, der aus Buchenwald im Sarg herausgegeben wurde, daher konnte er in Dickenschied unter großer Anteilnahme beigesetzt werden. Gretel war trotz allem die Versöhnung sehr wichtig, und so suchte sie Jahre später den Massenmörder Martin Sommer auf, um mit ihm Frieden zu schließen, was dieser jedoch ablehnte. Sie lebte gemäß dem Motto: »Wir sind alle Menschen, die von der Gnade leben.« Und so wundert es nicht, dass heute im KZ Buchenwald, in der ehemaligen Arrestzelle Paul Schneiders, folgender Bibelvers auf einer Gedenktafel zu lesen ist: »Lasst euch versöhnen mit Gott!« (2. Korinther 5,20). Das war sowohl für Paul als auch für Gretel die wichtigste Botschaft – und sie ist es auch heute noch!

Rebecca Grimm

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