Montag, 09. Oktober 2023: »Vor der Hacke ist`s dunkel«, Psalm 119,105

Als ich dieses Zitat im Infoblatt einer angesehenen Anwaltskanzlei des Ruhrgebietes las, dachte ich: Wie wahr! Und nicht nur im Bergbau!

Meine Gedanken wanderten sofort zu Max, einem meiner fleißigsten Kollegen aus der Finanzbranche. Immer selbstbewusst und kompetent war er erfolgreich in ein zweites Berufsfeld hineingewachsen: das Bauträgergeschäft. Eines Tages aber kam er ziemlich angeschlagen zu unserem Arbeitsessen. Ein Baugrundstück war fertig vorbereitet gewesen zum Baubeginn eines großen Mehrfamilienhauses. Der erste Betonmischer war angerückt. Alles war bestens geplant. Doch dann kam ein aufgeregter Anruf des Bauleiters: Auf dem Grundstück hatte sich über Nacht ein riesiges Loch im Boden aufgetan. Offenkundig handelte es sich um einen Bergbauschaden. Im Ruhrgebiet ist das nicht ungewöhnlich. Durch den früher üblichen Bergbau gibt es dort viele Flächen, die noch nicht aufgefüllt wurden und absacken können. Um das Problem zu lösen, musste Max Beton in das Loch füllen lassen, und zwar nicht wenig. Über zwanzig Sattelzüge waren schließlich nötig, um weiterarbeiten zu können.

Menschen im Ruhrgebiet und anderen Bergbauregionen wissen seit Generationen: »Vor der Hacke ist`s dunkel.« Man wusste nämlich nie, welche Gefahren im Dunkeln »vor der Hacke« auf einen lauern. Und was im Bergbau gilt, gilt auch in meinem Leben. Denn letztlich weiß ich nie, welche Probleme und Gefahren auf mich warten. Auch vor meiner »Hacke ist`s dunkel«. Ich weiß aber, dass Gott Bescheid weiß über alles, was vor mir liegt, und dass er mir in jeder Situation beisteht. Und sein »Wort«, die Bibel, ist besser als jede Grubenlampe. Seine Wahrheit führt mich Schritt für Schritt durchs Leben.

Klaus Spieker


Frage
War es »vor Ihrer Hacke« auch schon einmal dunkel?
Tipp
Vertrauen Sie sich dem an, der Licht in jedes Dunkel bringen kann!
Bibellese
Psalm 25

Sonntag, 08. Oktober 2023: Deutschlands giftigster Baum, Römer 6,23

Unser Sohn hatte vergangenes Jahr Früchte einer Eibe gegessen. Wahrscheinlich hatte die rote Farbe ihn dazu verleitet. Da wir wussten, dass die Pflanze hochgiftig ist, machten wir uns sofort auf den Weg ins Krankenhaus. Eine der ersten Fragen der Ärztin war, ob er die Kerne zerbissen und wie viele er gegessen hätte. Da wir es nicht wussten und er noch nicht reden konnte, musste er unter Beobachtung eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Dann konnte er dankbarerweise entlassen werden. Bei weiteren Recherchen über diesen Baum erfuhren wir, dass in allen Bestandteilen, von den Wurzeln über das Holz bis hin zu den Nadeln und insbesondere den Kernen das tödliche Taxin enthalten ist, außer im roten Fruchtfleisch der kleinen Frucht.

Diese Eigenschaft der Pflanze erinnerte mich an unsere Welt. Denn in unserem Leben werden wir immer und überall mit Sünden konfrontiert: Ungerechtigkeiten, Lügen, Lästern, Mobbing, Gewalt etc. Jeder von uns tut das täglich. Anscheinend ist alles von der Wurzel aus durchtränkt vom Gift der Sünde, das den ewigen Tod zur Folge hat. Doch ähnlich wie bei der Eibenfrucht gibt es doch etwas, was nicht vom Gift der Sünde kontaminiert ist: Jesus, der so gar nicht in unsere Welt passte, weil er nichts Böses tat. Da er keinen Anteil an der Sündenvergiftung hat, konnte er etwas ganz Einzigartiges tun. Er hat sein unverdorbenes (sündloses) Blut aus Liebe fließen lassen, damit jeder, der sein Vertrauen auf ihn setzt, von der Sünde und ihren Auswirkungen geheilt wird. Wer an ihn glaubt, bei dem hat das Gift der Sünde keine ewig tödliche Wirkung mehr, weil Gott ewiges Leben schenkt. Auch wenn alles verdorben erscheint, dann gibt es diese eine Hoffnung der Liebe, JESUS.

Gabriel Herbert
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Frage
Haben Sie die Gnadengabe Gottes schon angenommen?
Tipp
Das Blut Jesu ist das einzige Mittel gegen Sünde.
Bibellese
2. Korinther 5,14-21

Samstag, 07. Oktober 2023: Projekte mit Nebenwirkungen, 1. Mose 11,4

Wenn man sich die Entdeckungen der letzten 200-300 Jahre anschaut, ist das Staunen vorprogrammiert. Schließlich praktizieren wir in unserer modernen Zeit wie selbstverständlich Dinge, die für die Menschen des Mittelalters nun wirklich Science-Fiction waren: Wir fliegen zum Mond, wir spalten Atome … Und doch ergibt sich zuweilen die Frage, inwieweit manche dieser »Fortschritte« für die Menschheit wirklich etwas Gutes gebracht haben. So hat die Raumfahrt uns zwar viele neue Erkenntnisse gebracht, aber auf der anderen Seite nutzen längst viele Länder ihr Wissen, um den Weltraum in ihre militärische Strategie einzubeziehen. Und die Kernforschung hat (neben der friedlichen Nutzung) dazu geführt, dass die Atombombenspeicher der Welt gefüllt sind. Die Menschheit muss nun mit einem »atomaren Damokles-Schwert« leben.

In unserem Tagesvers wird beschrieben, wie Menschen vor langer Zeit zu Babel einen Turm bauten, der die Menschheit vereinen sollte, damit sie künftig alle an einem Strang ziehen. Aber das Gegenteil geschah: Ihr Vorhaben scheiterte, weil Gott ihre Sprache verwirrte; sie erlebten genau das, was sie eigentlich vermeiden wollten, und wurden über die ganze Erde verstreut.

Zu solchen möglichen Nebenwirkungen kommt noch etwas hinzu: Viele große Projekte haben ihren Ursprung in der menschlichen Überheblichkeit, sich selbst sozusagen den Himmel erobern zu können. Das war schon mit dem Turmbau zu Babel der Fall, der »bis an den Himmel« reichen sollte. Ähnlich kommt es mir mit der Raumfahrt vor. Doch auch dann, wenn die gesamte Menschheit ihre Energie zusammennimmt, kommt sie dem Himmel, in dem Gott wohnt, aus eigener Anstrengung kein Stück näher. Das kann allein Gott schenken!

Stefan Nietzke


Frage
Was ist die beste Strategie, um den Himmel zu erreichen?
Tipp
Fragen Sie dazu den Gott des Himmels und der Erde!
Bibellese
5. Mose 30,11-20

Freitag, 06. Oktober 2023: Die »Ulmer Schachtel«, Psalm 90,10

Sie verließen ihre Heimat in Scharen, weil sie keine Zukunft für sich sahen. Getrieben von der Willkür ihrer Landesfürsten brachen sie in großen Trecks auf ins ferne »Hungarland« – 1000 Kilometer entfernt. Miserable Verhältnisse zwangen sie auf schwankende »Ulmer Schachteln«. Die kostengünstige Flussfahrt auf diesen primitiven Kähnen war auch für Arme erschwinglich. Kein Kiel, kein Segel, keine Ruder, ein grobes Floß mit Holzverschlag an Deck als Wetterschutz. Die »Schachteln« waren nur zur einmaligen Fahrt flussabwärts geeignet, nur zu diesem Zweck zusammengezimmert. Die Fugen zwischen den Brettern wurden mit Moos abgedichtet. Dann ließ man sich die Donau abwärts treiben – nach Regensburg, Passau, Linz, Wien, bis Budapest oder gar ans Schwarze Meer.

Diese »Ulmer Schachteln« wurden für viele zum nassen Sarg, weil sie schwer überladen in Stromschnellen leicht kenterten. Ende des 17. Jahrhunderts gelangten über 200 000 auf diese Weise in die von den Habsburgern neu eroberten Gebiete. Im heutigen Rumänien, Ungarn und Serbien entstanden die Volksgruppen der Ungarndeutschen und Donauschwaben. Am Ende der Fahrt zog man die »Ulmer Schachteln« ans Ufer und machte aus ihnen Kleinholz. Sie dienten nur noch als Brennmaterial für ein erstes Lagerfeuer.

Auch wenn es deprimierend klingt: Unser Leben gleicht der »Ulmer Schachtel«. Wir sind auf einer »Einwegreise«. Es geht »den Bach runter«. Daher wäre die Frage wichtig, wo wir wohl ankommen (wollen)? Der Liederdichter G. Tersteegen, ein Mann voller Gottvertrauen, hatte darauf folgende gute Antwort: »Ein Tag, der sagt dem andern, mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit. O Ewigkeit, so schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht von dieser Zeit.«

Andreas Fett
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Frage
Hat sich Ihr Herz schon an das Ende Ihrer Lebensreise, an die Ewigkeit, gewöhnt?
Tipp
Ohne das Ziel der Ewigkeit bleibt unser Leben vergebliche Mühe.
Bibellese
Prediger 11

Donnerstag, 05. Oktober 2023: Helikopter-Erziehung, Sprüche 22,6

An der Bonner Universität wurden im vorigen Jahr »Informationen« an die Lehrenden verteilt, wie sie die Inhalte ihrer Fächer den Studenten vermitteln sollten. Den Dozenten wurde nahegelegt, ihre Vorlesungen so zu gestalten, dass keine seelisch belastenden Inhalte zur Sprache kommen, damit die zarte Studentenseele keinen Schaden nimmt. Das ist ein Haupttrend in unserer deutschen Erziehungslandschaft. Ob Eltern, Fachkräfte in Kitas, Lehrer oder Professoren, alle sollen erziehen, aber es darf auf keinen Fall wehtun, nicht anstrengen oder »Unlustgefühle« erzeugen. Alles hat sanft und rücksichtsvoll vonstatten zu gehen.

Die Bibel dagegen erzählt uns zum Beispiel, was passiert, wenn ein unvernünftiger Jakob seinen Lieblingssohn gegenüber seinen Brüdern bevorzugt, oder wenn ein König wie David wegschaut bei den Taten seiner Söhne. Doch sie erwähnt auch, wie segensreich eine kindgemäße aktive Erziehung sein kann, zum Beispiel bei der Großmutter und Mutter des Timotheus. »Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast … da du weißt, von wem du gelernt hast, und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst« (2. Timotheus 3,14-15).

In nur einem Satz bringt die Bibel den Kern allen Erziehens auf den Punkt (siehe Tagesvers): Das Wort »Erziehen« deutet nicht nur grammatisch Aktivität an, es ist auch so gemeint. Als Menschen mit einem Erziehungsauftrag sollen wir »aktiv« sein und auf die uns anvertraute Person einwirken. Wir sollen allerdings immer im Interesse des Kindes handeln, es für seinen Weg erziehen, nicht für unseren. Josef und Maria haben den kleinen Jesus mit in den Tempel genommen und nicht auf irgendeinen Abenteuerspielplatz geschickt. Dort im Tempel hat er das Wort Gottes gehört.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Wie erziehen Sie Ihre Kinder?
Tipp
Es gibt nichts Besseres, als ihnen davon etwas mitzugeben, was uns Gott gelehrt hat.
Bibellese
5. Mose 4,4-9

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