Montag, 04. September 2023: Hilf mir!, Psalm 50,15

Meine Viertklässler stürmen begeistert auf den leeren Schulhof. Jetzt haben sie ein paar Minuten Zeit, bevor sie die Spielgeräte in der großen Pause mit den anderen teilen müssen. Besonders beliebt ist das Klettergerüst, auf dem sich mehr als ein Dutzend der Schüler tummelt. Plötzlich schreit panisch ein Schüler nach mir: »Hilf mir!« Mit einem großen Schritt bin ich bei Emilio und atme auf. Das T-Shirt des Jungen hat sich durch das häufige und schnelle Drehen um die Reckstange geschlungen, sodass er sich nun nicht mehr bewegen kann. Er ist eng an die Stange gefesselt – aber es ist nichts Schlimmes passiert. Zumindest aus dem Blickwinkel eines Erwachsenen. Emilio sieht das anders. In seinem Blick steht das blanke Entsetzen. Er kann nicht vor und zurück. Mit wenigen Handgriffen befreie ich den Jungen. Für mich war das nur eine Kleinigkeit, für Emilio ein riesiges Problem.

Mich hat dieser Hilfeschrei an viele Berichte der Bibel erinnert: Männer und Frauen geraten in große Probleme und schreien zu einem, der größer ist als sie selbst. Zu Gott. Petrus und die anderen Jünger Jesu, die mit Todesangst auf die Wellen schauen, die drohen, ihr Schiff zu versenken. David, der alttestamentliche König, dessen Leben immer wieder von seinen Feinden bedroht wird. Daniel und seine Freunde, denen die Todesstrafe droht. Gott greift ein und handelt auf erstaunliche Weise, um aus der Not zu retten.

Manchmal geraten auch wir in kleine und große Katastrophen. Wir können nicht mehr vor und zurück. Wie gut, dass wir die Möglichkeit haben, zu Gott zu rufen! Er verspricht zu helfen. Vielleicht geschieht das nicht immer so, wie wir es uns vorstellen. Aber Gott lässt unser Gebet nicht unbeantwortet.

Janina und Philipp Strack


Frage
Wie gehen Sie in Notsituationen vor?
Tipp
Wenden Sie sich im Gebet an Gott, der Ihr Retter sein möchte!
Bibellese
Daniel 6,1-29

Sonntag, 03. September 2023: Ein merkwürdiges Heiligtum, 2. Mose 40,34

Heiligtümer der Antike haben in der Regel eines gemeinsam: Sie waren ortsfest, aufwendig und zielten durch Größe und Pracht darauf ab, den Betrachter zu beeindrucken. Doch konnte man darin Gott näher kommen?

Das Heiligtum der Israeliten, die Stiftshütte, war in jeder Richtung anders. Ihr Konstruktionsplan war von Gott selbst autorisiert. Es war weder ortsfest noch besonders groß. Es handelte sich um ein Zelt, das man forttragen konnte. Die Hülle bestand aus vier Zeltschichten, wobei die schönste innen und die unscheinbarste außen lag. Diese äußere Schicht wird sich von der Wüste ringsumher kaum abgehoben haben. Die eigentliche Schönheit dieses Heiligtums lag in seinem Inneren. Dort war man umgeben von purem Gold. Doch das wesentlichste Kennzeichen war: Die Herrlichkeit des HERRN selbst erfüllte dieses Zelt. Dort wohnte Gott inmitten seines Volkes. Doch auch hier gab es eine wesentliche Einschränkung: In dieses Heiligtum durften nur Priester und Leviten hinein, und in das sogenannte Allerheiligste nur der Hohepriester, und das nur einmal im Jahr.

Doch diese Stiftshütte spricht bildlich von dem, der uns Gott wirklich nahe gebracht hat: Jesus Christus. Er wird auch »Immanuel« – »Gott mit uns« – genannt. Denn in ihm wurde Gott selbst Mensch und »zeltete« (!) – so die wörtliche Übersetzung aus Johannes 1,14 – unter uns. Dieser Jesus war auch nicht ortsfest, sondern stets unterwegs, um den Menschen Gott zu zeigen. Dabei wies er keine beeindruckende äußere Pracht oder Gestalt auf. Sein wahrer, unermesslicher Wert war sein Wesen: ganz Mensch und doch wahrer Gott. Und das Beste ist: Durch diesen Jesus haben Menschen nun die Möglichkeit, unmittelbaren Zugang zu Gott selbst zu erhalten.

Markus Majonica
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Frage
Welche Vorstellung hatten Sie bisher von Gott?
Tipp
Betrachten und studieren Sie die Person Jesu im Neuen Testament!
Bibellese
Johannes 1,14-18

Samstag, 02. September 2023: Sperrstunde, 2. Mose 12,13

Kriege erschüttern unser Sicherheitsgefühl immens. Solange die anderen betroffen sind, ist die Besorgnis relativ. Aber was, wenn es uns persönlich trifft? Viele Bürger in der Ukraine haben diese Unsicherheit im vergangenen Jahr kennengelernt. Häufiger Fliegeralarm, laute Explosionen und Ausgangssperren in der Nacht – »wegen der Sicherheit …« Aber wie sicher ist sicher, wenn man sich eng zusammengekauert in den Keller zurückziehen muss, weil es um 21.00 Uhr Bomben hagelt?

Das Volk Israel hat in seiner Geschichte auch eine Ausgangsperre erlebt. Nur waren die Umstände anders. Versklavung, Zwangsarbeit und die harten Strafen des ägyptischen Pharaos plagten es. In ihrer Not rief es zu Gott, der das Unheil sah und reagierte. Er forderte den Pharao auf, das Volk freizulassen. Dieser weigerte sich. Nach einer Reihe von Plagen, die ihn ereilten, stand noch eine weitere aus. Diese letzte Plage sollte den sturen Pharao zur Vernunft bringen. Sie beinhaltete den Tod jedes erstgeborenen Menschen im ganzen Land – auch in den Familien der Israeliten. Doch es gab eine Möglichkeit, von dieser harten Plage verschont zu bleiben. Diese Sache erforderte allerdings eine große Portion Glauben. Gott verordnete für diese Nacht eine Ausgangssperre. Außerdem sollte jede Familie ein Lamm schlachten, sein Blut an die Türpfosten und den Türsturz streichen und das Haus bis zum Morgen nicht verlassen. Das Blut verdeutlichte, dass in diesem Haus schon »jemand« gestorben war – stellvertretend.

Das erinnert an Jesus. Auch sein stellvertretender Tod am Kreuz sorgte für echte Sicherheit. Gott macht einen Unterschied, wenn sich Menschen unter den Schutz seines Blutes begeben, das dort am Kreuz floss. Jeder, der das tut, ist für ewig gerettet.

Rudi Löwen


Frage
In welcher Situation haben Sie schon existenzielle Bedrohung erlebt?
Tipp
Uns sollte bewusst sein, dass aufgrund unserer Schuld vor Gott so eine Bedrohung für jeden besteht.
Bibellese
2. Mose 12,1-14

Freitag, 01. September 2023: Bereit für das Verdienstkreuz?, Kolosser 1,20

Letztes Jahr fand ich beim Sperrmüll eine Schachtel voller Orden aus zwei Weltkriegen – samt Verleihungsurkunden. Warum wurden sie weggeworfen? Weil man vielen Soldaten den Orden an die Stelle heftete, an der früher ihr Herz war? Weil sie leider zum Anreiz für den zigtausendfachen späteren »Heldentod« wurden?

Heutzutage gelten Orden immerhin als höchste Anerkennung, die ein Land für Verdienste zu verleihen hat. So werden Personen geehrt, die Herausragendes leisteten. Für die Verleihung kann jeder jeden vorschlagen. Tipp: Wer sich selbst vorschlägt, hat wenig Aussicht auf eine Auszeichnung.

Orden sind billige Belohnungen, denn ein Preisgeld ist mit ihrer Verleihung nicht verbunden. Die Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde beklagt, dass sich die Verleihung von Verdienstkreuzen zeitweise zum Automatismus entwickelte. »In bestimmten Positionen – Minister, Diplomaten, Professoren – konnte man sich vor dem Bundesverdienstkreuz quasi nur durch Selbstmord retten.«

Es gibt nur einen Orden, der noch nach dem Tod verliehen wird: die Rettungsmedaille – als öffentlicher Dank für eine beachtliche Rettungstat bzw. die Abwendung einer erheblichen Gefahr. Sie wird dem verliehen, der unter Einsatz seines Lebens zum Retter wurde. Diese Ehrung kann ausdrücklich auch postum erfolgen, wenn der Retter bei seiner Rettungstat umkam. Das führt uns unmittelbar zu Jesus: Ihm wurde keine Rettungsmedaille verliehen. Ihm wurde kein Verdienstkreuz um den Hals gehängt, sondern ein Holzkreuz auf die Schulter gelegt. Dann wurde er selbst daran aufgehängt. Für ihn gab es das Verbrecherkreuz – aber für jeden, der an ihn glaubt, wird dieses Kreuz zum Verdienstkreuz – denn sein Verdienst ist meine Rettung.

Andreas Fett
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Frage
Wen kennen Sie, den Sie fürs Verdienstkreuz vorschlagen könnten?
Tipp
Versäumen Sie heute nicht, ein aufmerksames Lob auszusprechen!
Bibellese
Jesaja 53,1-9

Donnerstag, 31. August 2023: Eine wichtige Entscheidung, Psalm 95,8

Ein Pastor aus Bremen hielt in einer Stadt eine Evangelisationsveranstaltung. Mit seiner direkten, ansteckenden Art hatte er den Zuhörern das Leben mit Jesus Christus und auch das Leben nach dem Tod in der herrlichen Ewigkeit bei Gott so schmackhaft gemacht, dass einer nach der Veranstaltung zum Pastor kam und sagte: »Wenn man das glaubt, was Sie eben verkündet haben, dann ist man akut selbstmordgefährdet.« Er wollte damit betonen, dass der Pastor den Himmel so einladend beschrieben hatte, dass man auf den Gedanken kommen könnte, dort so bald wie möglich hinzugelangen.

Doch das gilt nicht automatisch für jeden. Im Gegenteil, die Bibel klärt uns darüber auf, dass es zwei extrem gegensätzliche Möglichkeiten gibt, wie es für uns nach dem Tod weitergeht:

1. Über solche, die ohne Jesus leben und sterben, heißt es in Matthäus 25,30: Werft sie »hinaus in die äußerste Finsternis. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.« 2. Über solche, die mit Jesus leben und sterben, heißt es in Offenbarung 21,4: »Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.« Und: »Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit« (22,5).

Das ist, was Sie erwarten können. Es liegt in Ihrer Hand, wo Sie die Ewigkeit verbringen: in ewiger Finsternis oder bei Gott. Jetzt ist die Zeit, zu Gott umzukehren und um Vergebung zu bitten. Denn Jesus hat mit seinem Leben für die Schuld aller Menschen bezahlt. Wer das im Glauben annimmt, erfährt Vergebung. Übergeben Sie deshalb Ihr Leben Jesus, nur er kann Ihnen ewiges Leben schenken. Nur durch ihn ist auch für Sie der Himmel offen.

Robert Rusitschka
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Frage
Welche Möglichkeit wählen Sie?
Tipp
Es gibt ein »zu spät«. Entscheiden Sie sich heute noch für Jesus!
Bibellese
Hebräer 3,12-19

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