Samstag, 08. November 2025: Psalm 19 – Mit Worten Gott gefallen, Psalm 19,13.15

Wir Menschen unterscheiden uns von anderen Lebewesen unter anderem durch unsere Sprache. Ich sehe darin einen Beleg, dass nur wir Menschen im Ebenbild Gottes geschaffen sind. Tiere können sich zwar mithilfe von Lauten verständigen, aber nur der Mensch beschreibt, erzählt und argumentiert mit Worten. Unsere Sprache dient zur Formung unserer Gedanken, kann zu Freundschaften und Feindschaften führen. Worte sind nicht nur reine Informationen. Sie haben eine enorme Macht. Wir können zwar durch unsere Worte keine sicht- und greifbare Welt ins Leben rufen, wie Gott es bei der Schöpfung tat. Aber unsere Worte können eine gewaltige Lawine in Gang setzen!

Warum sind unsere Worte oft so böse und verletzend? Den Grund dafür finden wir in unserer Vergangenheit im Garten Eden. Dort benutzte die Schlange listige Worte und redete den Menschen ein, dass Gottes Worten nicht zu trauen sei. Das Versprechen der Schlange, »Ihr werdet sein wie Gott!«, suggerierte, dass der Mensch die Beziehung zu Gott nicht brauche. Die Entscheidung, den Worten des Teufels zu glauben, trennte den Menschen von Gott und seinem tadellosen Charakter. Seit diesem Tag sind wir dem Antrieb der Sünde in uns, Böses zu tun, ausgeliefert. Unser Herz, die Quelle unserer Worte, wurde verschmutzt.

Als Jesus Christus auf der Erde war, fragte er die religiösen Menschen seiner Zeit: »Wie könnt ihr Gutes reden, wenn ihr böse seid? Denn aus dem Mund kommt das, was das Herz erfüllt« (Matthäus 12,34). Unser Reden ist böse, weil unser Herz böse ist. Wer diesen Befund ehrlich vor Gott anerkennt und in Jesus den Erlöser aus diesem Zustand erkennt, bekommt ein neues Herz, eine gereinigte Quelle für sein Reden und Denken. Dann kann man in seinen Worten Gott wieder gefallen.

Winfried Elter

Freitag, 07. November 2025: Psalm 19 – Gott redet durch sein Wort, Psalm 19,8-9

In den ersten Versen des Psalms fanden wir Gottes wortlose Rede an alle Menschen. Jetzt wechselt der Psalmschreiber sein Thema: Er schwärmt von der göttlichen Rede in geschriebenen Buchstaben. Gottes Wort an uns Menschen wurde schriftlich fixiert, damit die Zuverlässigkeit noch nach vielen Jahrhunderten geprüft werden kann. Zur Zeit Davids waren noch wenige Teile unserer Bibel aufgeschrieben. Der Psalmdichter verwendet mehrere Ausdrücke, um Gottes Wort zu beschreiben. Eines davon ist »Zeugnis«. Gott ließ Menschen seine Worte als ein Zeuge weitergeben, der vor Gericht die Wahrheit sagt.

Ich kann mich noch gut an das Aha-Erlebnis erinnern, als ich begriff, dass die Bibel eine große zusammenhängende Geschichte ist. Es hat mich froh gemacht, und ich denke, dass mein Blick klarer wurde. Gerne greife ich immer noch täglich zur Bibel und entdecke neue Zusammenhänge. Dieses Buch, von ungefähr 40 Schreibern angefertigt und in einem Zeitraum von 1600 Jahren aufgeschrieben, überzeugt mich. Ein roter Faden durchzieht die Bibel. Sie zeugt vom Werk des Schöpfers und gibt einen ungeschönten Bericht vom Bruch der Beziehung zwischen Gott und Mensch. Sie dokumentiert den Willen Gottes, seinen Retter zu schicken. Viele von ihr beschriebenen Ereignisse zeigen die menschliche Neigung zum Selbstbetrug, aber sie bezeugen auch, dass Gott seinen Rettungsplan weiter verfolgte.

Aus heutiger Sicht stellen wir fest: Viele Aussagen betrafen zum Zeitpunkt der Niederschrift Zukünftiges. Diese Prophetien sind nachprüfbar und haben sich vor allem in Jesus Christus erfüllt. Er kam als der verheißene Erretter und erfüllte exakt viele Vorhersagen. Wir dürfen zuversichtlich sein, dass sich alles Weitere in der Bibel in Zukunft auch noch erfüllen wird.

Winfried Elter

Donnerstag, 06. November 2025: Psalm 19 – Eine Rede ohne Worte, Psalm 19,2-5

Bei klarem Wetter fasziniert mich der Himmel, besonders im Winter nach vielen trüben Tagen. Meine Freude darüber aber kann ich mit meinen Hunden nicht teilen, mit denen ich meinen Morgenspaziergang am Wochenende mache. Die Reichweite ihrer Augen lässt sie zwar den klaren Himmel erkennen. Aber selbst wenn sie die rötliche Färbung des Himmels erkennen können, kann ich meine Freude mit ihnen nicht teilen. Sie besitzen nämlich keine Antenne für die Schönheit dieser Sprache.

Der Psalmschreiber ist sich sicher: Menschen können die Sprache des Schöpfers verstehen, die der sichtbare Himmel spricht. Lassen wir den Himmel auf uns wirken, können wir an Gottes Unbegrenztheit denken. Seine Treue zeigt sich in der Zuverlässigkeit, dass regelmäßig ein neuer Tag kommt. Ein schöner Sonnenaufgang weckt in uns ein positives Gefühl der Hoffnung. Wir sind sogar in der Lage, durch Beobachtung und Messung noch mehr zu staunen: Heute wissen wir: Die Erdatmosphäre ist einzigartig im bisher bekannten Universum. Sie ist optimiert für komplexes Leben auf unserem Planeten. Der Anteil des Sauerstoffs und auch das Verhältnis von Stickstoff zu Edelgasen in der unteren Atmosphäre (sog. Homosphäre) ist konstant und genau austariert. Ihre Dicke macht nur weniger als 1 % des Erddurchmessers aus. Wir könnten auch sagen: Täglich leben wir vom sichtbaren Himmel. Jeder Atemzug ist ein Geschenk des Schöpfers.

Nur wir Menschen sind in der Lage, diese Sprache zu verstehen und die erstaunlichen Zusammenhänge zu erforschen. Diese Rede Gottes erreicht jeden Menschen auf unserem Planeten. Sie gibt jedem seinen angemessenen Platz: Der gewaltige Gott über allem und wir kleinen Menschen – von seiner Güte umgeben.

Winfried Elter

Mittwoch, 05. November 2025: Folgenschwere Erfindungen, Römer 14,19

Es ist gar nicht so leicht, abzuschätzen, was letztlich »dem Frieden dient«. So erfand z. B. Alfred Nobel 1866 das Dynamit, das zunächst die Arbeit von Schienenarbeitern enorm erleichterte. Schließlich konnte man damit z. B. Felsen, die bei der Schienenverlegung im Weg waren, einfach wegsprengen. Doch schon bald wurde Dynamit in zahlreichen Kriegen eingesetzt und tötete viele Menschen. Darüber hinaus schätzten Attentäter Dynamit als tödliche Waffe. So sprengten Terroristen den russischen Zaren Alexander II. in die Luft, Kaiser Wilhelm I. entging nur knapp einer Dynamitexplosion und allein im Jahr 1892 wurden in Europa mehr als 1000 Attentate mit Dynamit durchgeführt. Alfred Nobel war erschüttert über diese Folgen seiner Erfindung.

Ähnliches geschah bei der Kernspaltung. Niemand dachte bei der Entdeckung daran, dass eines Tages die Atombombenspeicher der Atommächte bis unter die Decken voll sein würden. Und als vor über 50 Jahren das Ereignis der Mondlandung stattfand, machte sich wohl kaum jemand Gedanken darüber, dass sich inzwischen die Weltmächte überlegen, wie man den Weltraum in kriegerische Auseinandersetzungen einbeziehen könnte.

Was dient dem Frieden? Wenn wir dafür sorgen, dass wir in unserem ganzen Leben darauf ausgerichtet sind, was dem anderen zu seinem Wohl dient, dann sind wir schon eher in der Lage, auf den Missbrauch eigentlich nützlicher Erfindungen und Entdeckungen zu verzichten. Aber wir benötigen für die Gestaltung unseres Lebens eben auch Hilfe und Weisheit von dem gütigen und allmächtigen Gott, um aufeinander Rücksicht zu nehmen und Impulse setzen zu können, die dem Frieden dienen. Durch Jesus Christus haben wir Zugang zur göttlichen Gnade, die auf unsere Rettung und Hilfe bedacht ist.

Stefan Nietzke

Dienstag, 04. November 2025: Herzenswunsch, 1. Mose 15,2

Abram, der später von Gott in Abraham umbenannt wird, hatte einen drängenden Herzenswunsch. Zwar hatte er eine attraktive Frau, war erfolgreich und ausgesprochen wohlhabend. Aber sein Herzenswunsch waren Kinder und ein Erbe, der einmal seine Stellung einnehmen würde. Hinter diesem Wunsch trat alles andere zurück! Allerdings war Abrahams Frau unfruchtbar, und die Eheleute waren schon alt. Nach menschlichem Ermessen würde dieser Herzenswunsch also nie in Erfüllung gehen. Als Gott dem Abraham verspricht: »Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn« (1. Mose 15,1), bricht die ganze Enttäuschung und Verzweiflung aus ihm hervor: »Was willst du mir denn geben? Ich habe viele Dinge, aber das, was ich mir wirklich wünsche, das habe ich nicht! Wenn ich sterbe, ist alles, was ich erreicht habe, für die Katz! Dann erbt mein ranghöchster Angestellter.«

Es berührt mich immer wieder, wie Gott nun reagiert. Tatsächlich hatte er Abraham schon früher Nachkommen fest zugesagt. Aber das hält Gott ihm nicht vor. Er zeigt ihm in der Nacht tiefsten Schmerzes die Sterne des Himmels: »Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!« (1. Mose 15,5).

Für Abrahams Vertrauen in Gott war diese Aussage eine große Herausforderung. Er sah nichts von ihrer Erfüllung, alle objektiven Umstände sprachen dagegen. Zudem würden noch etliche Jahre vergehen bis zur Erfüllung des göttlichen Versprechens. Aber Abraham geht nun auf die Zusage Gottes mit ganzem Herzen ein. Er glaubt ihm, einfach, weil es Gott ist, der hier spricht. Abraham weiß: Was Gott zusagt, das hält er ganz sicher ein. Er kennt mein Herz – und er wird mich nicht enttäuschen!

Markus Majonica

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