Freitag, 12. Mai 2023: Die Heilungshoheit liegt bei Gott (2)

Gestern habe ich von meiner Corona-Erkrankung berichtet, die natürlich noch weitere Fragen auslöste, z. B. auch diese: »Wenn Gott die Heilungshoheit besitzt, warum greift er nicht grundsätzlich ein, wenn unsere körperliche Konstitution und die medizinischen Maßnahmen zur Genesung nicht ausreichen?« Nun, einmal hängt es sicherlich davon ab, ob wir uns überhaupt mit der Bitte um Heilung an ihn wenden. Gottes Handeln ist niemals ein Automatismus, sondern geschieht im Verbund mit menschlichem Tun – auch in Verbindung mit medizinischem Handeln. Am ehesten aber dann, wenn wir ihm unser Unvermögen erklären und ihn um seine Hilfe bitten. Dann sind vielfach schon Wunder geschehen.

Aber was ist, wenn Gott offensichtlich nicht eingreift und ein Mensch stirbt? Liegt es dann an diesem Menschen oder an Gott? Diese Frage können wir nicht beantworten, denn sie würde bedeuten, den Anspruch zu stellen, Gott und sein Handeln erklären zu können. Niemand kann das, und es steht keinem Menschen zu. Wir können ihm lediglich zuhören, wenn er sich selbst uns erklären will. Und völlig verstehen können wir ihn auch dann immer noch nicht.

Was wir aber tun können, ist Folgendes: Wir können sicherstellen, dass Gottes Handeln, wie er es uns auch immer bestimmen wird, gut für uns ausgeht, selbst im Falle unseres Ablebens. Denn ehrlich gefragt: Was nützt mir eine Genesung, wenn ich doch eines Tages sterben muss und dafür nicht vorgesorgt habe? Sie bedeutet dann im besten Fall einen Zeitaufschub. Und andererseits: Wenn ich vorgesorgt habe, dass mein Tod nicht endgültig ist, dann kann ich auch im Sterben getrost sein. Wie kann man eine solche Vorsorge treffen? Durch den Glauben an seinen Sohn verspricht uns Gott ewiges Leben.

Joachim Pletsch
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Frage
Sind Sie eher auf den Heilungsfortschritt oder auf den Glaubensfortschritt konzentriert?
Tipp
Gott hat nicht nur die Heilungshoheit für unseren Körper, sondern auch die Rettungshoheit zum ewigen Leben.
Bibellese
2. Samuel 12,15-25

Donnerstag, 11. Mai 2023: Die Heilungshoheit liegt bei Gott (1)

Nachdem ich mich im Frühjahr des vergangenen Jahres nach rund zwei Jahren Pandemie auch »endlich« infiziert hatte, habe ich mir nach dem Abklingen der dankbarerweise doch eher leichteren Symptome einige Gedanken darüber gemacht. Den Verlauf der Krankheit habe ich viel bewusster erlebt, als das sonst bei »Erkältungen« der Fall war, denn immerhin bestand ja die Möglichkeit, dass es zu einem schwereren Verlauf kam. Gott sei Dank, trat das nicht ein.

Eine Einsicht, die mir bisher nicht so klar war, bestand darin, dem Krankheitsverlauf unerbittlich ausgeliefert zu sein. Man hat keine Kontrolle darüber, was im Körper vor sich geht, und kann nur abwarten, ob es bei einem leichten Verlauf bleibt, oder ob bei einem schweren Verlauf medizinisch eingegriffen werden muss. Diese Ungewissheit zu überstehen, dabei half mir das Bewusstsein, in Gottes Hand zu sein, egal, was kommen mochte. Und mir wurde klar: Wenn nicht der Körper die entsprechende Konstitution bereits mit sich bringt (weil er dazu von Gott grundsätzlich angelegt ist), können auch Maßnahmen von außen nur begrenzt oder im schlimmsten Fall gar nichts dazu beitragen, dass es zur Genesung kommt.

Jedenfalls wurde mir bewusst, dass medizinische Bemühungen meistens hilfreich, jedoch immer nur unterstützend möglich sind und niemals ganz neue Prozesse entstehen lassen, die zur Genesung führen. Die sind alle schon vom Schöpfer selbst angelegt. Ein klarer Hinweis darauf, dass bei ihm die »Heilungshoheit« liegt und im Bauplan des Lebens schon Vorsorge dafür getroffen wurde. Deshalb macht es für mich Sinn, mich an ihn zu wenden und ihm den Heilungsprozess anzubefehlen, egal, wie »intensiv« die Maßnahmen auch sind, die zusätzlich von medizinischer Seite her noch getroffen werden müssen.

Joachim Pletsch
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Frage
Auf was verlassen Sie sich im Fall einer Erkrankung?
Tipp
Es kommt bei allem im Leben viel mehr auf Gott an, als wir es uns vorstellen können.
Bibellese
Daniel 4,31-32

Mittwoch, 10. Mai 2023: Ende der Idylle

Geschafft! Stolz blicken wir auf unser Werk. Unser Lockdown-Projekt ist beendet, unser Hochbeet ist fertig. Stundenlang haben wir Paletten abgeschliffen, gestrichen und verschraubt. Wir haben Wühlmausdraht verlegt und einen Schneckenschutz installiert. Nach eingehender Recherche wurde das Beet mit den passenden Schichten aufgefüllt und viel Geld in besonders gute Bio-Erde investiert. Und nun stehen die liebevoll auf der Fensterbank vorgezogenen Pflänzchen in ordentlichen Reihen gut bewässert im Beet. Am nächsten Morgen werfen wir einen Blick nach draußen und erstarren: Viele der zarten Pflanzen sind herausgerissen und die Erde völlig zerwühlt. Später entdecken wir ernüchtert, wie sich zwei große Vögel vergnügt in der Erde suhlen.

Als wir vor unserem verwüsteten Beet stehen, denken wir an die ersten Kapitel der Bibel: Gott hatte eine perfekte Umgebung geschaffen, einen wunderschönen Garten, in dem es von allem genug gab. Tod, Krankheit, Streit und mühevolle Arbeit – absolut unbekannt. Dort hinein setzte er die ersten Menschen, die er so geschaffen hatte, dass sie in der Lage waren, eine enge Freundschaft mit ihm zu pflegen. Er hatte glückliche zwischenmenschliche Beziehungen und Erfüllung in seiner Gegenwart im Sinn. Doch die liebevoll erschaffenen Menschen wählten einen Weg ohne Gott. Sie verstießen gegen die einzige Regel Gottes für sie und verspielten damit ihre Möglichkeit, Gott ihre Liebe und Loyalität zu beweisen. Damit entschieden sie sich für ein Leben in Trennung von ihrem Schöpfer mit all den negativen Folgen, die er von ihnen fernhalten wollte.

Doch Gott wartet darauf, dass wir zu ihm zurückkehren, um wieder in den Genuss eines Lebens in seiner guten Gegenwart zu kommen.

Janina und Philipp Strack


Frage
Wo sind in Ihrem Leben Dinge in Unordnung und nicht im Einklang mit Gott?
Tipp
Sprechen Sie mit Gott darüber! Es ist der erste Schritt in seine Gegenwart.
Bibellese
Johannes 6,35-40

Dienstag, 09. Mai 2023: Nutze den Tag!

Unser Fünfjähriger saß in sich versunken auf der Bettkante. Als seine Mutter ihn fragte, was er da mache, sagte er: »Ich warte, dass die Zeit vergeht!« Kindern fällt das Warten oft schwer. »Wie lange dauert es noch, bis ich Geburtstag habe?« – »Wann kommt Weihnachten?« usw., wird immer wieder gefragt. Sie meinen, die Zeit vergehe viel zu langsam.

Ist man älter, fragt man sich stattdessen, wo die Jahre und Jahrzehnte geblieben sind, die man schon gelebt hat. Dann muss man, ob es einem gefällt oder nicht, dem Mose recht geben, der uns unseren Tagesvers aufgeschrieben hat. Und was kommt danach? Die Bibel sagt uns, dass sich dann für uns eine der beiden Türen für die Ewigkeit öffnet. Weiter sagt sie uns, dass uns diese eilig davonfliegende, kurze Erdenzeit gegeben wurde, damit wir uns auf die Ewigkeit vorbereiten, um ebendiese Ewigkeit bei Gott verbringen zu dürfen. Dorthin geht es durch die eine Tür; die andere führt in die ewige Finsternis der Gottferne. Gut vorbereitet konnte Gerhard Terstegen in seinem Abendlied singen:

»Ein Tag, der sagt´s dem andern, mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit. / O Ewigkeit, du schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit.«

Diese Vorbereitung geschieht nicht durch gute Werke, nicht durch Fasten oder Pilgerreisen, sondern dadurch, dass wir unser Unvermögen dem bekennen, der alles bereits für uns getan hat, um dann an seine Vergebung zu glauben. Es wäre doch jammerschade, wenn man hier auf dieser Erde nur nach Irdischem getrachtet hätte, von dem man nichts, aber auch gar nichts mitnehmen kann, und das uns genauso schnell abhandenkommt, wie unser Leben entflieht.

Hermann Grabe
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Frage
Wie viel Prozent Ihrer Lebenszeit liegen noch vor Ihnen?
Tipp
Nur der heutige Tag steht uns zum Handeln zur Verfügung. Was morgen ist, weiß niemand.
Bibellese
Psalm 90

Montag, 08. Mai 2023: Wahre Freiheit

»Warum sollte ich Christ werden? Ich könnte doch nicht mehr tun und lassen, was ich wollte! Ich könnte nicht mehr feucht-fröhlich feiern. Ich wäre zu eingeschränkt. Das ist für mich nicht lebenswert!« – Solche oder ähnliche Aussagen habe ich schon von Menschen gehört, wenn sie auf »Christsein« angesprochen wurden. Da ich erst sehr spät, mit etwa 40 Jahren, zum Glauben an Jesus gekommen bin, kann ich diese Argumente sehr gut nachvollziehen. Auch ich wollte von Christus nichts wissen, weil ich mein Leben nach meinen Wünschen gestalten wollte. So gibt es viele Menschen, die das Christentum ablehnen, weil sie meinen, dass dadurch eine unnötige Last auf sie gelegt wird. Auch manche Christen sind vielleicht manchmal müde, immer wieder zu hören, man solle Gott gehorchen und seinen Willen tun. Mit dieser Einstellung wird Christsein zu einem Zwang. Man fühlt sich gefangen in einem System, das der eigenen Lebensphilosophie hinderlich ist.

Solche Menschen bedenken nicht, dass es um viel mehr geht als nur um das Leben jetzt. Die wichtigere Frage ist nämlich, was danach kommt, und dass es davon abhängt, wie wir unser Leben hier gelebt haben. Die Bibel äußert sich klar dazu: Mit dem Tod ist nicht alles aus, wir alle müssen dann vor Gott Rechenschaft ablegen. Und er hat uns auch mitgeteilt, was allein bei ihm Anerkennung findet: der Glaube an Jesus und ein Leben nach seinem Willen. Da muss man sich überlegen, was einem wichtiger ist: vergängliche Freude und grenzenloser Spaß hier – meist verbunden mit der Missachtung von Gottes Geboten – oder die Freude mit und bei Gott, die ewig währt, auch wenn sie uns hier etwas kostet. Aber wer sich für Letzteres entscheidet, wird merken, dass die Freude darüber schon jetzt groß ist.

Axel Schneider
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Frage
Ist Veränderung in Ihrem Leben notwendig?
Tipp
Jesus als Herrn zu haben, zahlt sich am Ende aus.
Bibellese
Jeremia 42,18-22

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