Dienstag, 27. April 2021: Selbsthingabe statt Säbelrasseln

Heute vor 500 Jahren starb der portugiesische Ritter und Seefahrer Ferdinand Magellan, der erste uns bekannte Weltumsegler. Nachdem er im Jahr 1519 im Auftrag der spanischen Krone von Sevilla aus losgesegelt war, um Gewürzvorkommen in unbekannten Ländern zu entdecken, erlebte er große Schwierigkeiten: Meutereien, Hunger, Unwetter, Krankheiten, noch mehr Hunger, Suppe aus Sägespänen und von Maden zerfressenen Schiffszwieback. Von den über 240 gestarteten Seeleuten kehrten nur 90 lebend zurück.
Als man endlich die später nach ihm benannte Passage zwischen dem südamerikanische Festland und Feuerland vom Atlantik zum Pazifik gefunden hatte, schien einem erfolgreichen Abschluss der Expedition nichts mehr im Wege zu stehen. Mit frischen Vorräten an Bord kam man schließlich auf den Philippinen an. Auf einer der Inseln, Mactan, starb Magellan jedoch. Was war geschehen? Magellan plante, die Einwohner der Insel gewaltsam zum Christentum zu bekehren und der spanischen Krone zu unterwerfen. Im Gefecht mit den Eingeborenen starb er, von mehreren Pfeilen getroffen. Was für ein tragisches Ende eines Mannes, der als gefeierter Held hätte heimkehren können.
Magellans bewaffneter Missionsversuch ist nur eines von vielen Beispielen der Geschichte, wie Eroberer unter gehisster Christenflagge versucht haben, Menschen zwanghaft zum Christentum zu bekehren. Wie sehr sie da auf dem Holzweg waren! Jesus hatte nie beabsichtigt oder befohlen, Religion mit dem Schwert zu verbreiten. Ganz im Gegenteil: Er selbst ließ das Schwert auf sich richten, starb freiwillig den Verbrechertod am Kreuz, um unsere Ungerechtigkeiten vor Gott zu bezahlen. Jesus zeigte, was wahres Christentum ist: kein großtuerisches Herrschaftsgehabe, sondern demütige Selbsthingabe.

Thomas Bühne


Frage
Welchen Eindruck haben sie vom Christentum?
Tipp
Wer Jesus kennenlernt, sieht, wie Gott wirklich ist.
Bibellese
Matthäus 10,16-26

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