Freitag, 16. April 2021: »Keine Werbung, keine kostenlosen Zeitungen!«
Haben Sie auch so einen Aufkleber auf Ihrem Briefkasten? Das kann ich gut verstehen, wenn vor lauter Werbung von Supermärkten und Pizzabäckern oder Wochenzeitungen die wichtige Post nicht mehr in den Briefkasten passt oder halb heraushängt. Als ich mit 14 Jahren in meiner Heimatstadt Zeitungen verteilte, freute ich mich immer über dieses rote »Stop-Symbol«. Man konnte sich dann den Weg durch einige Vorgärten sparen. Allgemein machte ich die Erfahrung: Je nobler die Gegend, je schicker die Häuser, desto häufiger wollten die Leute keine Werbung oder meine kostenlose Zeitung haben.
Woran lag das? Wahrscheinlich konnten sich die Leute eh alles leisten und waren deshalb auch auf Schnäppchen nicht so angewiesen. Wahrscheinlich bekamen sie eine richtige Tageszeitung und hatten daher weder Zeit noch Lust, zusätzlich noch mein Käseblatt zu lesen. Sie vermittelten den Eindruck: Hier passt alles. Der Vorgarten ist gepflegt, das Auto bestens in Schuss, alle Versicherungen abgeschlossen.
Wenn ich darüber nachdenke, muss ich an ein Bild denken, dass Jesus gebraucht. Eher würde ein Kamel durch ein Nadelöhr passen, als dass ein Reicher in den Himmel komme. Wer auf nichts angewiesen ist, wer schon alles hat, wem man nie einen Gefallen tun muss, der kann auch zu dem Schluss kommen, dass er Gott nicht braucht. Und gerade dieser Gedanke ist die große Gefahr! Kein Mensch kann sich selbst erlösen! Wer niemals jemanden um etwas bitten muss, weil er alles hat, der beugt auch seine Knie vor Gott, dem Höchsten, nur sehr schwerlich. Der Wohlstand kann zu Unabhängigkeit von Gott führen – und damit zum Getrenntsein von ihm. Dieser Zustand jedoch ist im Blick auf die Ewigkeit etwas Höchstgefährliches.
Thomas Bühne
- Streben Sie nach Wohlstand?
- Sorgen Sie sich lieber darum, mit Gott versöhnt zu werden!
- Matthäus 6,33