Samstag, 07. November 2020: Abrissbagger in Sicht
Auf meinem Arbeitsweg laufe ich an einer alten Villa vorbei, von der man einen herrlichen Ausblick über die Stadt hat. Ihr Besitzer hatte das Grundstück teuer erworben. Oftmals sah ich ihn im Garten, wie er sein Eigentum pflegte. Mit der Zeit bekam das Haus noch eine Panoramaterrasse mit Whirlpool und einen Anbau zur Vergrößerung der Küche. Jetzt laufe ich wieder an dem Grundstück vorbei, und im Hof steht ein Abrissbagger. Der Besitzer ist weggezogen, und dem Käufer hat der Stil des tipptopp gepflegten Hauses nicht gefallen. Er lässt es kurzerhand abreißen und durch einen modernen Neubau ersetzen. Mühelos »knabbert« sich der Abrissbagger durch den neuen Küchenanbau, durch den tadellosen Dachstuhl und die polierten Marmorplatten der Bäder. Ich überlegte mir: »Was denkt sich wohl der ehemalige Eigentümer?«
Als der Feldherr Titus 70 n. Chr. Jerusalem einnahm, die Stadt in Schutt und Asche legte und den Tempel zerstörte, ging für ein ganzes Volk ein Traum unter und dessen Identität verloren. Aber auch für uns, die wir in Frieden leben und uns glücklich schätzen dürfen, in einem Land mit Überfluss zu leben, wird einmal der Zeitpunkt kommen, an dem wir uns von allem trennen müssen. Das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen. Deshalb sollte uns jetzt schon wichtig sein, in das zu investieren, was über dieses Leben hinaus Bestand hat.
Der Herr Jesus rät uns: »Sammelt euch aber Schätze im Himmel« (Matthäus 6,20). Damit meinte er, dass wir zuallererst nach Gottes Willen fragen und dann dementsprechend handeln. Damit investiert man wahrhaft in seine Zukunft. Und die Grundlage dafür ist eine Herzensbeziehung zum ewigen Gott.
Thomas Pommer
- Was sammeln Sie in diesem Leben?
- Durch eine Herzensbeziehung zu Gott ist man in der Ewigkeit verankert.
- Lukas 12,22-34