Samstag, 16. Januar 2021: Wem gehört das Leben? (1)
Ein Mensch entsteht mit der Vereinigung von Ei- und Samenzelle. Weniger als ein Tag nach der Befruchtung verbleiben in der weiblichen Keimzelle zwei einfache Chromosomensätze. Mit diesem Abschluss der sogenannten zweiten Reifeteilung ist die genetische Einzigartigkeit des neuen Individuums, des neuen Menschen festgelegt. Bereits in diesem sehr frühen Stadium agiert der neu entstandene Organismus als eine Einheit, der mit dem mütterlichen Organismus einen Dialog eingeht. Er sendet wichtige Signale an diesen aus, unter anderem Informationen, die verhindern, dass der Embryo bei der folgenden Einnistung als Fremdkörper abgestoßen wird, und bewirken, dass sich der Körper der Frau auf »schwanger« einstellt. Das klitzekleine Kind hat von diesem Zeitpunkt an eine eigene Blutgruppe und ein eigenständiges Immunsystem. Das ganze Leben bleibt es der gleiche, einzigartige Mensch, der sich ab hier in Abhängigkeit von der Mutter, die ihn ernährt, im Wachstum und in der Entfaltung befindet.
Wie ignorant und entwürdigend klingen da Stimmen, die menschliche Embryonen zu »Schwangerschaftsgewebe« degradieren und Schwangeren einreden, es wäre ein normaler, alltäglicher Eingriff, eine Schwangerschaft abzubrechen. In Wahrheit wird mit jeder Abtreibung ein Mensch getötet, der von Anfang an Würde und eine Seele besitzt und von Gott gewollt und geliebt ist. Viele Frauen leiden nach einer Abtreibung an posttraumatischen Belastungsstörungen oder Depressionen und empfinden tiefe Reue. Oft werden sie von Schuldgefühlen geplagt, ihr eigenes Kind dem Tod preisgegeben zu haben.
Gottes Pläne und Gedanken über uns sind so viel höher als die unseren. Diesem liebenden Herrn zu vertrauen, gibt Hoffnung und Mut, auch so ein unverhofftes Geschenk anzunehmen.
Daniela Bernhard
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- Wie begegnen Sie Schwangeren, die sich in einer Notlage befinden?
- Die Aussage »Mein Bauch gehört mir!« mag wohl stimmen, aber das neue Leben, das darin wächst, gehört Gott!
- 1. Samuel 1,19-28