Montag, 18. August 2025: Die schönste Perle fast verschluckt, Sprüche 8,11

La Peregrina (die Wanderin) ist wohl die berühmteste Perle der Welt. Sie wurde im 16. Jahrhundert, wahrscheinlich bei den Islas de las Perlas, an der Pazifikküste Panamas gefunden. Die birnenförmige Perle wiegt 203,8 Grains (ca. 13,2 g) und ist für ihre außerordentliche Schönheit bekannt. Sie war zunächst im Besitz der Spanischen Krone, »wanderte« dann aber durch viele königliche Schmuckschatullen, unter anderem die Napoleons III. und Königin Viktorias.

1969 wurde sie bei Sotheby’s versteigert, wo sie der Schauspieler Richard Burton für 37.000 US-Dollar als Geschenk zum Valentinstag für Elizabeth Taylor erwarb, die die Perle bei Cartier in ein Collier fassen ließ. Vor Freude über das Ergebnis legte Taylor das Collier um und tanzte durch die Wohnung, wodurch sich die kostbare Perle jedoch aus der Fassung löste und irgendwo verschwunden war. Nach fieberhaftem, aber erfolglosem Suchen, fielen ihr ihre Pekinesenwelpen auf. Einer der Hunde kaute auf etwas herum: Er hatte die Perle für einen leckeren Imbiss gehalten. Taylor war erleichtert, die wertvolle Perle ohne jeglichen Kratzer wieder zu haben. Nach Taylors Tod wurde ihr Collier, das La Peregrina enthält, im Dezember 2011 bei Christie’s in New York für 10,5 Millionen US-Dollar versteigert.

Der Tagesvers sagt uns, was noch viel wertvoller als kostbare Perlen ist, nämlich Weisheit. Sie ist unvergleichlich kostbar. Es ist unter anderem die Erkenntnis, dass wir Menschen in allem von Gott abhängig sind und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihm brauchen. Weisheit kann man nicht in einem Auktionshaus erwerben, Weisheit will Gott uns jedoch durch Jesus Christus schenken (Kolosser 2,2-3), und wir bekommen sie dann, wenn wir im Glauben darum bitten (Jakobus 1,5).

Thomas Kröckertskothen

Sonntag, 17. August 2025: Freude im Himmel, Lukas 15,7

An unserer Schule machen wir jeden Morgen eine Andacht mit den Schülern. Eines Tages kam eine Schülerin in der Pause zu mir und sagte: »Ich möchte gerne Christ werden, aber ich weiß nicht richtig, wie man das macht.« Wir haben uns daraufhin ein paar Tage später in unserem »Raum der Stille« getroffen. Dort habe ich ihr anhand einiger Bibelstellen erklärt, dass wir unsere Sünden vor Gott bekennen und ihn um Vergebung bitten müssen. Wir haben uns dann hingekniet, und sie hat im Gebet ihr Leben Gott übergeben. In die Bibel, die ich ihr geschenkt habe, haben wir das Datum eingetragen, an dem dieses Gebet stattgefunden hat.

Nach wenigen Wochen kam sie wieder auf mich zu mit der Frage, was in ihrem speziellen Fall der Wille Gottes sei. Wieder haben wir ausführlich anhand der Bibel darüber gesprochen. Ich habe sie dazu ermutigt, in der Bibel zu lesen und den Kontakt zu anderen Christen zu pflegen. Das Gespräch zeigte mir, dass sie wirklich Jesus Christus nachfolgen will und das Ganze nicht nur ein Strohfeuer war. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Aber nicht nur ich freue mich: Jesus selbst hat einmal deutlich gesagt, dass der Himmel sich freut, wenn – wie hier – ein Sünder zu Gott umkehrt (Lukas 15,7), ganz gleich, ob dieser noch jung ist oder schon alt.

Warum ist das so? Für mich drückt diese Freude im Himmel die Liebe Gottes zu uns Menschen aus. Gott hat seinen Sohn in den Tod gegeben, um unsere Lebensschuld an unserer Stelle zu bezahlen, damit jeder, der an Gottes Sohn Jesus Christus glaubt, nicht für die Ewigkeit verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Gott freut es, wenn ein verlorener Mensch dieses großartige Liebesangebot ernst nimmt und annimmt, weil er nicht will, dass Menschen verloren gehen.

Uwe Harald Böhm

Samstag, 16. August 2025: Warnschilder, Apostelgeschichte 17,30-31

Nach einem anstrengenden Tag steuerte ich mit meinem Auto einen Campingplatz an. Das Navi lotste mich von der asphaltierten Hauptstraße auf einen Feldweg. Am Anfang des Weges stand ein Schild: »Achtung – Straße wird nicht von der Kommune unterhalten.« Aber zunächst sah der Weg noch in Ordnung aus, sodass ich mir nicht viel dabei dachte. Als der Weg bergab ging, zeigten sich Spurrillen, die immer tiefer wurden. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, denn der Weg wurde so steil und matschig, dass ich auf ihm nicht mehr bergauf hätte zurückfahren können. Die Spurrillen wurden immer »verrückter« und es war wohl mein Schutzengel, dem ich es zu verdanken hatte, dass mein Auto am Fuße des Hangs nur schlammverspritzt und ohne größere Schäden ankam. Hier unten stand das gleiche Schild wie oben, wurde aber ergänzt durch ein mehr als dreimal so großes mit der Aufschrift: »Nur Vierradantrieb, keine Pkw, keine Camper.« – ›Mensch, dieses Schild hätten sie doch auch oben hinstellen sollen!‹, dachte ich mir. ›Dort wäre es viel wichtiger, denn wenn man von unten versucht hochzufahren, sieht man ja gleich, dass man besser umdreht!‹

Nachher ist man immer schlauer, ist ein oft gesprochener Satz, wenn jemand altklug daherkommt, weil man etwas falsch gemacht hat. Ja, wie sinnvoll und hilfreich wäre es doch, wenn man vorher auf alle möglichen Gefahren und Hindernisse hingewiesen wird, damit man erst gar nicht »in die Falle tappt«. In Bezug auf unser Leben und unsere Zukunft macht jedoch die Bibel genau das. Sie warnt uns vor einem Leben ohne Gott und einer Missachtung seines Angebots der Errettung durch Glauben. Wir sollten die Warnung ernst nehmen und so bald wie möglich Gottes Angebot der Gnade in Jesus Christus in Anspruch nehmen. Sonst gibt es irgendwann kein Zurück mehr.

Thomas Pommer

Freitag, 15. August 2025: Krieg, Psalm 18,3

Der Ukrainekrieg hat uns eindrücklich vor Augen geführt, wie zerbrechlich all unsere scheinbare Sicherheit ist. Die Marschflugkörper, Drohnen, Kampfjets und Geschütze erreichen sämtliche Ziele im ganzen Land. Überall kann von jetzt auf gleich alles verloren gehen: Haus und Hof, Beruf, Wohlstand, Gesundheit, Familie, das eigene Leben. Doch der Krieg lässt – wie Dietrich Bonhoeffer einmal schrieb – nur »in besonders drastischer und unverhüllter Form deutlich anschaulich werden, was uns seit Jahren als Wesen der ›Welt‹ immer unheimlicher deutlich wurde. Nicht erst der Krieg bringt den Tod, nicht erst der Krieg erfindet die Schmerzen und Qualen menschlicher Leiber und Seelen, nicht erst der Krieg entfesselt Lüge, Unrecht und Gewalt. Nicht erst der Krieg macht unser Dasein so völlig ungesichert und den Menschen zu dem Ohnmächtigen, der seine Wünsche und Pläne durchkreuzt und zerrissen sehen muss von ›höherer Gewalt‹.«

Wir kennen alle die Bilder vom Hochwasser im Ahrtal, von Waldbränden, Erdbeben und Tsunamis rund um die Welt. Wir kennen alle sicher jemanden, dessen Lebenspläne durch einen Unfall, eine schwere Krankheit oder den Verlust eines geliebten Menschen aus den Fugen geriet. Der Krieg macht diese Ohnmacht, die schon ohne ihn und vor ihm da ist, für uns alle, die wir unsere Verletzlichkeit so gern übersehen und verdrängen möchten, nur noch unübersehbarer.

Wer diese Realität anerkennt, hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Verzweiflung – und davon sind viele unserer Zeitgenossen tatsächlich betroffen. Oder aber wir nehmen Zuflucht zu dem, der alles in seiner Hand hat: zu Gott. Mein Fels, meine Burg, mein Retter, mein Hort, meine Festung! Das sind die Attribute Gottes für jeden, der ihm vertraut.

Markus Majonica

Donnerstag, 14. August 2025: Der Dreck geht nicht weg!, 1. Johannes 1,7

Das Wattenmeer hat viele Gesichter. Durch Ebbe und Flut entsteht hier jeden Tag innerhalb weniger Stunden eine ganz neue Welt. Unseren beiden kleinen Zwillingen (ca. ein Jahr alt) wollten wir auch einmal die Welt des Watts zeigen. Also zogen wir als Familie los, die Kinder suchten Muscheln und bestaunten die Krebse, welche die letzten nassen Stellen aufsuchten.

Schließlich setzten wir die Kinder in den feuchten Sand des Watts und schauten gespannt, was passierte. Das eine Kind konnte sich gar nicht genug mit dem dunklen Schlamm einreiben und hatte offensichtlich Spaß dabei. Sein Gegenüber aber bemerkte, dass bei der Bemühung aufzustehen die Hände dreckig wurden. Sofort unternahm unsere Tochter den Versuch, die kleinen schmutzigen Hände an ihrem Badeanzug zu säubern. Dadurch wurde nun aber der Badeanzug dreckig. Jetzt wurde sie richtig unruhig und fing an zu weinen. Panisch versuchte sie, an allen möglichen Stellen dieses dunkle eklige Etwas von sich zu entfernen, aber es wurde dadurch nur noch schlimmer. Wir mussten sie aus dieser Situation retten und haben sie mit frischem Wasser gereinigt, bis der ganze Schmutz wieder weg war.

Zu diesem Ereignis fiel mir der Vergleich mit Jesus ein. Wir Menschen befinden uns in einer ausweglosen Situation. Wir sind beschmutzt mit Sünde, und allein können wir da nicht raus. Den Dreck aus unserem Herzen bekommen wir nicht weg. Doch so, wie wir unsere Tochter aus Mitleid und Liebe aus dem Dreck zogen und abwuschen, will Jesus auch unsere Herzen säubern. Dabei ist seine Liebe aber noch viel weitreichender: Denn er bietet jedem Menschen an, sich durch ihn von jeder Schuld reinigen zu lassen. Doch so wie unsere Tochter muss man auch bereit sein, sich der Reinigung durch Jesus zu unterziehen.

Gabriel Herbert

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