Mittwoch, 13. August 2025: Verschmutzung, Galater 5,19-20

So ekelhaft habe ich mich noch nicht gefühlt. Ich lief ins Bad, wusch mir die Hände. Aber vorher bat ich Gott, mir die verschmutzten Gedanken zu reinigen. Was war passiert?

Ich war für drei Wochen zur Mutter-Kind-Kur gefahren. Dort lernten wir einen 13-jährigen Jungen kennen, der sich mit unserem Pflegekind anfreundete. Der Junge hatte im Gespräch entdeckt, dass ich gern lese. So gab er mir seinen Roman mit dem Titel »Anna«. Weil ich auch so hieße, sagte er, das würde ja passen.

Nun er war sehr verwundert, dass ich ihm schon am nächsten Morgen sein Buch zurückgab. »So schnell gelesen?«, fragte er. Seine Mutter saß auch mit am Tisch. Ich sagte: »Ich bin schon 39 Jahre verheiratet, aber so schmutzig habe ich mich noch nicht gefühlt. Ich habe nur ca. 3 Seiten in der Mitte des Buches gelesen und es dann angewidert zugeklappt. Ich bin entsetzt, dass dieser ekelhafte Roman schon ab 14 Jahren freigegeben ist. Durch die Partygeschichte junger Leute, ihre anzüglichen Reden und ihr Verhalten werden sexuelle Entgleisungen gefördert.«

Die Mutter war etwas irritiert. Sie würde sich schon auf die Altersangabe verlassen, meinte sie, denn Ben werde ja bald 14 Jahre alt. Am nächsten Tag fragte mich der Junge: »Anna, magst du mich noch?« Ich sagte ihm: »Wir sind alle Sünder vor Gott. Aber wenn wir daran glauben, dass Jesus Christus für uns gestorben ist, wenn wir ihm unsere Sünden bekennen und er uns vergibt, dann sollen wir ein heiliges und reines Leben führen und uns durch schmutzige Filme oder Bücher nicht verschmutzen. – Du nimmst doch zurzeit am Konfirmandenunterricht teil. Ich rate dir, dass du Gott deine Sünden bekennst. Da du eine Freundin hast, ist dieser Roman eine große Verführung zur Sünde.«

Anna Schulz

Dienstag, 12. August 2025: Digitale Flucht, 1. Mose 3,8-9

Heutzutage verbringen Kinder, Jugendliche und Erwachsene täglich mehrere Stunden vor dem Bildschirm. Die Tendenz ist steigend. Die daraus resultierenden Folgen für die Intelligenz und das soziale Leben der Heranwachsenden können verheerend sein. Davor hat beispielsweise der renommierte Gehirnforscher Manfred Spitzer in seinem Spiegelbestseller »Digitale Demenz« deutlich gewarnt. Dabei stellt sich mir die Frage: Warum verbringen wir so viel Zeit vor dem Bildschirm?

Aus meiner Jugendzeit weiß ich, dass die Zeit vor dem Bildschirm unter anderem eine Flucht war. Ich sehe mich noch als Teenager, wie ich gemütlich im Sessel liegend vor dem PC hockte. Mein Vater kam von hinten an mich heran und versuchte mit mir über mein Leben zu reden. Er fragte schließlich schlicht und direkt: »Du weißt doch noch, was das Richtige ist?« – »Ja, ja«, gab ich zur Antwort und war froh, als er wieder weg war und ich in Ruhe meinen Film weiterschauen konnte. Meine Ruhe, genau das wollte ich. Ruhe vor den wirklich wichtigen Fragen des Lebens. Keineswegs wollte ich darüber nachdenken, ob mein Leben richtig gelebt ist. Oder wie es um meine Beziehung zu Gott bestellt ist. Oder was eigentlich nach dem Tod auf mich wartet. Ich floh vor der Wahrheit und einem schlechten Gewissen. Die digitale Welt war dafür ideal geeignet. Hier schaltete mein Gehirn gewissermaßen ab. Hier war ich in einer anderen Welt. Hier habe ich mich gut verstecken können. Nicht nur vor meinem Vater, sondern auch vor Gott.

Aber so wie mein Vater damals so trat auch Gott eines Tages an mich heran und fragte mich: »Wo bist du?« Und ich bin sehr glücklich, dass ich ihm nicht mehr ausgewichen bin!

Paul Wiens

Montag, 11. August 2025: Umkehr (un)möglich?!, Lukas 19,9

Gedrängel und lautes Geschrei: »Mach mal Platz! Ich will ihn auch sehen!« So stelle ich mir die Situation vor, als Jesus in Jericho einzieht. Schon vor der Stadt hatte er Blinde geheilt und auf seinem Weg dorthin einige Wundertaten getan. Sicherlich haben die Menschen sehnsüchtig seine Ankunft erwartet.

Doch ein Mann, klein und reich – er war Oberzöllner, ein Steuereintreiber und beim Volk deshalb sehr verhasst – hat ihn ganz besonders erwartet und ziemlich viel in Kauf genommen, Jesus zu sehen: Zachäus. Er kletterte dafür sogar auf einen Maulbeerfeigenbaum. Eine normale Handlung in der damaligen Zeit? Wohl kaum! Für einen erwachsenen Mann – und das war Zachäus – gehörte es sich nicht, auf Bäume zu klettern! Mögen bei uns Individualität und Gerechtigkeit hoch angesehene Werte sein, damals waren es Ehre und Würde. Und die verlor Zachäus ganz bestimmt bei seiner Kletterei. Jetzt geschieht das Unglaubliche: Jesus sieht Zachäus im Baum sitzen und lädt sich selbst zu ihm nach Hause ein. Er möchte Zachäus? Freund sein.

Nach einem nicht näher geschilderten Gespräch bei Zachäus zu Hause geschieht dann Unfassbares: Zachäus kündigt an, die Hälfte seines Vermögens an die Armen zu geben und allen, die er betrogen hat, ihren Verlust vierfach zu erstatten. Ist dies nur eine freundliche Geste? Nein! Zachäus durfte Jesus als seinen Herrn annehmen. Bei ihm hat ein Umdenken stattgefunden. Er will sein Leben jetzt nicht mehr ans Geld hängen, sondern an Jesus.

Zachäus durfte eine grundlegende Veränderung in seinem Denken erleben, weil er sein Leben Jesus Christus übergab. Das ist auch heute noch möglich. Jesus möchte uns auch heute noch von Grund auf verändern und unser Denken erneuern. Diese Veränderung wird man dann auch an ganz neuen Prioritäten sehen können.

Ann-Christin Bernack

Sonntag, 10. August 2025: Kalte Dusche, Psalm 119,25

Ich bin gerne in den Bergen. Besonders begeistert es mich, in einem eiskalten Bergsee zu baden, auch wenn ich weiß, dass mir erst einmal die Luft wegbleiben wird, weil die Kälte so beißend ist. Doch das eigentliche Erlebnis ist für mich gar nicht einmal das Bad selbst, sondern der Moment, wenn ich aus dem Wasser komme, mich abtrockne und wieder in die (warme) Kleidung schlüpfe: Die Vitalität, die Frische und die Wärme, die sich dann entwickelt, ist mir das »Schockerlebnis« wert.

Ungewollt oder auch beabsichtigt gibt es in unserem Alltag auch solche eiskalten Schockmomente: Oft geschieht dies in Form von schonungsloser und (zuweilen) unerwünschter Kritik. Hierbei besteht die Kunst darin, solchen Erfahrungen dennoch etwas Positives abzugewinnen. Experten meinen sogar, dass im Annehmen solcher »kalten Duschen« Chancen und Wachstumspotenzial für uns liegen, vor allem, wenn die Kritik tatsächlich berechtigt ist.

Das erinnert mich an Gottes Wort. Wenn ich in der Bibel Gottes Maßstab und Urteil über mich und mein Verhalten lese, gleicht dies manchmal einem eisigen Bad. Meine Reaktion ist dann schnell Ablehnung oder Vermeidung. Allerdings bedeutet Ablehnung dieses eisigen Bades auch, die anschließende Wärme und Vitalität nicht zu erleben. Denn wer sich der kalten Dusche der Wahrheit über sich selbst durch Gottes Wort nicht stellt, der wird auch die Wärme und Freude des neuen Lebens aus Gottes Wort niemals wirklich erfahren – genauso wenig wie der, der nur an einem schönen Bergsee vorbeigeht, ohne je selbst darin zu baden.

Wer aber Gottes Kritik annimmt und sein Leben danach ausrichtet, wird Gottes wärmende, vergebende Liebe und ein geistliches Wachstum erleben, das weit über jede irdische Erfahrung hinausgeht.

David Grimm

Samstag, 09. August 2025: Bücher statt Telefon, Johannes 20,30-31

Kennen Sie noch die alten gelben Telefonhäuschen? In meiner Kindheit waren sie zahlreich an vielen Stellen in den Städten und auf dem Land vorhanden. Diese ausrangierten ehemaligen Telefonzellen tauchen nun an manchen Orten wieder auf. Diesmal aber ohne Telefon, stattdessen sind in dort Regale eingebaut, die mit Büchern gefüllt sind. Was ist der Gedanke dahinter?

Viele Bücher landen durch Haushaltsauflösungen in der Altpapiertonne, denn nicht jeder macht sich die Mühe, die Bücher bei einem Antiquariat abzugeben. Hier kann man nun Bücher, die doppelt vorliegen oder nicht mehr gebraucht werden, in das Telefonhäuschen stellen. Ein anderer findet vielleicht genau das Buch, das er lange gesucht hat oder das ihn interessiert. Jeder kann sich kostenlos bedienen.

Bücher enthalten und transportieren Botschaften. Die Bibel berichtet von einem Mann namens Philippus, der aufgeregt seinem Freund Nathanael erzählt, dass er einen ganz besonderen Menschen kennengelernt hat. Es ist jemand, über den er bereits in einem Buch gelesen hat, nämlich im Alten Testament, dem ersten Teil der Bibel. Er sagt begeistert: »Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben hat und die Propheten, Jesus, den Sohn des Joseph, den von Nazareth« (Johannes 1,45). Philippus war sich sicher, dass Jesus der angekündigte Retter war, weil er seine Bibel gründlich gelesen hatte. Tatsächlich wurde die ganze Bibel mit dem Zweck geschrieben, Menschen zum Glauben an Jesus Christus zu bringen. Auch dieses Andachtsbuch und viele andere christliche Bücher haben dieses Ziel. Vielleicht haben Sie ja auch schon mal in einem Telefonhäuschen ein gutes christliches Buch entdeckt. Bücher können ein Wegweiser zu Jesus sein – wir müssen sie nur lesen!

Martin Reitz

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