Sonntag, 03. August 2025: Zu kurz gedacht, Sprüche 14,12

Die Familie freute sich auf den Urlaub auf Mallorca. Dumm war nur, dass das Packen so lange dauerte. Irgendwann realisierte der Vater, dass sie es nicht mehr rechtzeitig zum Flughafen schaffen würden. Panisch geworden, griff er zu einem ungewöhnlichen Mittel: Er rief die Fluggesellschaft an und gab eine Bombenwarnung für seine Maschine ab. Tatsächlich konnte der Flug so erst Stunden später starten – allerdings ohne die Familie, denn der Vater war bereits festgenommen worden, weil die Polizei den anonymen Anruf sofort zurückverfolgt hatte.

Als ich diese Geschichte im Internet las, musste ich schmunzeln. Wie verrückt muss man sein, um auf so eine Idee zu kommen! Andererseits hatte ich etwas Mitleid mit dem gestressten Familienvater, denn turbulente Aufbruchsituationen kennen wir bei uns zu Hause ebenfalls. Und auch in meinem Leben suche ich manchmal, wenn der Druck steigt, eine schnelle Problemlösung, ohne an die langfristigen Folgen zu denken. Hauptsache sofortige Erleichterung! So beginnt übrigens jede Sucht.

Der Glaube an Gott ist etwas ganz anderes. Hier geht es nicht um schnelle Lösungen, die hinterher einen neuen Berg von Problemen mit sich bringen. Gott lockt uns nicht mit einfachen Auswegen, die nachher in neuen Abhängigkeiten münden. Sein Wort redet vielmehr Klartext und mutet uns die unbequeme Wahrheit zu, dass wir Sünder und ohne seine Hilfe verloren sind. Gottes Lösung verlangt, dass wir ihm unsere Schuld bekennen und dann mit seiner Hilfe unser Leben Stück für Stück in Ordnung bringen! Das ist nicht immer leicht und tut auch manchmal weh, führt aber letztlich zum Ziel. Eigene Abkürzungen und verzweifelte Selbsthilfeversuche hingegen machen alles nur noch schlimmer.

Elisabeth Weise

Samstag, 02. August 2025: Wenn einer eine Reise tut …, Johannes 3,16

Es war meine erste Flugreise nach Übersee. Zunächst nach Kanada zu meinem Vater und von dort in die USA zu meinen in Mississippi lebenden Geschwistern. Eine weite Reise, und es war spannend. Ich war aufgeregt, wie selten in meinem Leben. Ein Jahr vorher wusste ich von meinen Geschwistern so gut wie gar nichts. Es sind Kinder meiner Mutter. Mutter habe ich mit 16 Jahren das erste und das letzte Mal gesehen. Wie sie nach Amerika kam, ist eine andere Geschichte. Es war schon ein komisches Gefühl und ziemlich aufregend, nun endlich meine Geschwister zu sehen.

Ich kannte meine Geschwister nur von Briefen, die wir uns im vergangenen Jahr geschrieben haben. Von einem meiner Brüder wusste ich, dass er an Jesus Christus glaubt. Es war mir ein großes Anliegen, auch den anderen Geschwistern von meinem Glauben an Jesus zu erzählen. Dem Sohn Gottes hatte ich als junger Mensch mein Leben anvertraut, ihn in mein Leben aufgenommen. Mein größter Wunsch war es nun, dass auch meine Familie in den USA zum Glauben an den Herrn Jesus findet. Liebevoll wurde ich von ihnen empfangen. Es war schön, sie kennenzulernen, mit ihnen Gemeinschaft zu haben. Wir haben geredet, sind zum Gottesdienst gegangen. Eine meiner Schwestern konnte es nicht fassen. »Wieso liebt Gott gerade mich? Ich liebe Drogen, Alkohol und Rock?n?Roll, da kann Gott mich doch nicht lieben!«, meinte sie. Ich sagte ihr, dass ich sie liebe und meine Liebe lange nicht so groß sei wie die Liebe Gottes.

Gott hat seinen eigenen Sohn für uns auf diese Erde gesandt. Jesus ist für meine Sünden ans Kreuz gegangen und hat für meine Schuld vor Gott bezahlt. Diese unfassbar große Liebe Gottes gilt für jeden Menschen, auch für meine Geschwister – und auch für Sie!

Joschi Frühstück

Freitag, 01. August 2025: Das Wunder der geschlechtlichen Vermehrung, 1. Mose 1,27-28

Nach der Evolutionslehre ist die geschlechtliche Vermehrung eine »Erfindung« der Evolution. Die Bibel hingegen sagt, dass es Gottes Erfindung ist (siehe Tagesvers). Welche Idee passt zur beobachteten Wirklichkeit?

Die sexuelle Fortpflanzung kann nicht durch einen Evolutionsprozess beginnen. Sie wäre doch nur möglich, wenn beide Geschlechter gleichzeitig über fertige voll funktionsfähige Organe verfügten. Bei der Evolution gibt es aber definitionsgemäß keine lenkenden, zielorientiert planenden Strategien. Wie sollte eine Entwicklung der dazu notwendigen Organe über Tausende von Generationen geschehen, wenn die Lebewesen sich gar nicht ohne diese Organe vermehren können? Wenn aber die langsame Entwicklung auszuschließen ist, wie könnten dann so unterschiedliche und zudem komplexe Organe, die bis in die letzten Details aufeinander abgestimmt sein müssen, plötzlich auftreten? Außerdem müssten sie noch ortsgleich verfügbar sein.

Bei der großen Anzahl unterschiedlicher Lebewesen, die sich geschlechtlich vermehren (z. B. Tausende von Insekten- und Säugetierarten), ist auch eine entsprechende Vielfalt unterschiedlich strukturierter Geschlechtsorgane erforderlich, die hierfür sehr spezifische Erbinformationen benötigen. Selbst wenn wir annähmen, die geschlechtliche Vermehrung sei ein einziges Mal durch Zufall geschehen, dann würde bei der Durchmischung des Erbguts keine prinzipiell neue Information entstehen, die für andere Arten verwendbar wäre. Demzufolge müsste die Sexualität entsprechend oft immer wieder neu durch Zufall »erfunden« werden. Das aber ist unmöglich!

Werner Gitt

Donnerstag, 31. Juli 2025: Nichts Neues unter der Sonne?, Prediger 1,9

Ist der Mensch heute noch genauso wie vor Tausenden Jahren? Haben wir uns weiterentwickelt? Sind wir gebildeter oder intelligenter geworden? Oder gibt es tatsächlich »nichts Neues unter der Sonne«, wie der Tagesvers, der vor rund 3000 Jahren niedergeschrieben wurde, uns sagt?

Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die behaupten, dass der durchschnittliche Bürger Athens um 1000 v. Chr. heute zu den klügsten Köpfen der Gegenwart gehören würde. Andererseits gibt es Untersuchungen, die belegen, dass sich der Wortschatz und die Anzahl der täglich benutzten Wörter in den letzten 100 Jahren deutlich erhöht hat. Gibt es nun einen Fortschritt oder nicht?

Die Bücher des Neuen Testaments sind etwa 2000 Jahre alt, die des Alten Testaments noch deutlich älter. Wie sich die Schreiber damals ausgedrückt haben, ist wohl unnachahmlich und zeugt von großer Schreibkunst. Das alttestamentliche Buch »Hiob«, das vielleicht älteste Buch der Bibel, wird auch außerhalb christlicher Kreise als literarisches Meisterwerk angesehen; die »Hiobsbotschaft« ist sogar sprichwörtlich geworden. Der neutestamentliche 1. Brief des Apostel Paulus an die Korinther verfügt über 437 Verse und ca. 9000 Wörter und nimmt etwa 13 DIN-A4-Seiten auf dem PC ein. Wer von uns hat jemals einen so langen Brief oder eine so lange E-Mail geschrieben?

Lesen wir von den Problemen der Menschen damals, von ihren Anfechtungen und Schwierigkeiten im Umgang miteinander, so fühlen wir uns sofort in unsere heutige Zeit versetzt. Die Bibel zeichnet ein Spiegelbild der Gesellschaft von damals, das heute immer noch topaktuell ist! Denn der Mensch hat sich in seinem Wesen kaum verändert. Was seinen Kern betrifft, gibt es tatsächlich »nichts Neues unter der Sonne«.

Axel Schneider

Mittwoch, 30. Juli 2025: Der unsichtbare Freund, Johannes 15,13-14

Ich war als Kind etwas kräftiger als die anderen Kinder, weshalb ich schon im Kindergarten gemobbt wurde. Schließlich mochte ich gar nicht mehr hingehen, weil ich keine Freundinnen hatte. Stattdessen wartete ich sehnsüchtig auf die Einschulung. Am Anfang war es schön, in einer neuen Umgebung zu sein und mit Kindern zu spielen, die mich wegen meines Dickseins nicht mobbten. Jedoch stellte sich sehr bald heraus, dass Kinder immer einen Grund finden können, jemanden zu schikanieren! Da mir das Lernen Spaß machte, bekam ich viele gute Noten. Das war anderen ein Dorn im Auge, und das Mobbing begann von Neuem. Ich musste oft hören, dass ich eine Streberin sei, meine Schultasche wurde auf die Straße geleert, und jeden Tag wurde ich beschimpft.

Da hätte ich dringend einen guten Freund gebraucht, aber es gab keinen. Deshalb »bastelte« ich mir einen fiktiven Freund, der immer für mich da war, der mir nie weh tat und mich immer liebte. Ich redete mit ihm, er hörte mir zu, verstand mich und sagte mir keine verletzenden Worte. Ich war die Einzige, die von der Existenz dieses Freundes wusste.

Seit ich erwachsen bin, habe ich einen ebenso unsichtbaren Freund, und das ist Jesus Christus. Aber es gibt doch zwei wichtige Unterschiede zu meinem »Freund« von früher. Zum einen ist Jesus real und kein Fantasiegebilde. Ich kann ihn zwar nicht sehen, aber ich erlebe ihn und lerne ihn durch die Bibel immer besser kennen. Ein zweiter Unterschied: Dieser Freund ist nicht nur für mich da, sondern alle Menschen können ihn kennenlernen. Wenn man ihn sucht, lässt er sich finden, denn er möchte in einer Beziehung mit uns leben. Er ist ein echter Freund, der bedingungslos liebt. Das hat er bewiesen, indem er sein eigenes Leben gab, um uns Menschen zu retten.

Beatrix Weißbacher

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