Mittwoch, 30. April 2025: (M)ein Herr und (m)ein Gott, Johannes 20,28

In Deutschland zählen sich rund 26 % der Bevölkerung zur katholischen Kirche, 24 % sind evangelisch. Daneben gibt es noch circa 1,8 % Orthodoxe und etwas mehr als ein Prozent gehört zu einer anderen christlichen Kirche oder Gemeinschaft, wie zum Beispiel einer Freikirche (Quelle: BMI).

Ich gehe einmal davon aus, dass der weit überwiegende Teil dieser Menschen, trotz aller theologischen Abweichungen und praktischen äußeren Unterschiede, eines gemeinsam hat: den Glauben an den Gott der Bibel. Und auch viele andere Menschen, die nicht Mitglied einer christlichen Glaubensgemeinschaft sind, werden diesen Glauben an Gott teilen. Das ist grundsätzlich gut. Doch Gott will mehr. Es geht dem Gott der Bibel nicht darum, dass Menschen (nur) von seiner Existenz überzeugt sind, dass wir wissen, dass es einen Gott und Herrn gibt. Gott möchte, dass wir Menschen sind wie der Thomas, der zu Gottes Sohn Jesus Christus sagen konnte: »Mein Herr und mein Gott!«

Damit drückt Thomas einige ganz existenzielle Dinge aus, die allein das Verhältnis zu Gott definieren: Zum einen natürlich, dass Jesus Christus als Sohn Gottes wahrer Gott ist. Zum zweiten nennt er ihn aber »meinen« Gott. Das hat nichts mit Besitz zu tun, sondern damit, dass er eine ganz eigene, individuelle und persönliche Beziehung zu dem Sohn Gottes hat. Gott möchte nämlich nicht nur theoretisch erkannt werden, sondern eine Beziehung mit uns Menschen pflegen. Er will, dass wir ihn in unser Herz schließen, so, wie er uns in seinem Herzen trägt.

Und schließlich nennt Thomas diesen Jesus Christus »meinen Herrn«. Das bedeutet, dass er Jesus sein Leben anvertraut, sich ihm unterstellt und ihm als seinem Meister nachfolgt. Nur diese klare Haltung gegenüber Gott zählt.

Markus Majonica

Dienstag, 29. April 2025: Das Buddenbrook-Syndrom, Matthäus 15,19-20

Stellen Sie sich vor, Sie haben Zahnschmerzen im Unterkiefer links. Der Zahnarzt findet aber keine Ursache für die Schmerzen und rät zu einem Besuch beim Kardiologen. In seltenen Fällen kann nämlich tatsächlich eine gefährliche Herzerkrankung hinter ungeklärten Zahnschmerzen stecken, dies bezeichnet man als Buddenbrook-Syndrom.

Nun könnten Sie verärgert aufspringen und einen anderen Zahnarzt aufsuchen. Und dann noch einen. Vielleicht kaufen Sie sich auch eine Mundspüllösung oder putzen sich ausgiebig die Zähne. Doch nichts will helfen, es wird immer schlimmer. Vielleicht ist die moderne Ernährung schuld, die Umwelt, ein falsches Material für die Zahnfüllung. Doch während die Ursache an vielen Stellen gesucht wird, liegt das Problem tiefer: Ihr Herz ist der Auslöser der Schmerzen. Auflagerungen in den Herzkranzgefäßen lassen fast kein Blut mehr durch, der Herzmuskel wird schlecht versorgt, und ein Herzinfarkt steht unmittelbar bevor. So etwas wäre doch fatal! Die ganze Zeit wurde an den Zähnen herumgedoktert, während die Ursache ein krankes Herz war.

Vielleicht kennen Sie Folgendes aus Ihrem Leben: Sie sind schlecht gelaunt, reden unschöne Worte, sind verbittert, missmutig, gereizt und gehen anderen aus dem Weg. Die ganze Zeit meinen Sie, dass die Schuld bei den anderen liegt. Dabei liegt die wahre Ursache bei Ihnen selbst. Jesus sagt in unserem Tagesvers, dass unser eigenes böses Herz die Ursache für das Problem ist. Es ist leicht, die Schuld woanders zu suchen, aber auch tragisch. Denn wenn wir der Diagnose des göttlichen Arztes nicht zustimmen, dann werden wir auch die einzig wirksame Therapie nicht mitmachen, die er anbietet, nämlich ihm unsere Schuld zu bekennen und ein erneuertes und gereinigtes Herz zu bekommen.

Marcus Nicko

Montag, 28. April 2025: Passwort vergessen, Jesaja 49,15

Ein deutscher Programmierer besitzt Bitcoins im Wert von über 450 Millionen Euro (Stand: 9. April 2024) – aber er hat sein Passwort vergessen! Eigentlich könnte Stefan Thomas Dutzende Millionen Euro besitzen. Eigentlich. Denn so viel Geld wären seine 7002 Bitcoins aktuell wert. Doch der deutsche Programmierer, der in San Francisco lebt, findet sein Papier mit dem Passwort nicht und kommt somit nicht an sein Vermögen heran. Seitdem hat er es achtmal mit seinen beliebtesten Passwort-Kombinationen probiert – und achtmal ein falsches Passwort eingegeben. Bei zehn Fehlversuchen werden die auf dem Stick gespeicherten Daten unwiderruflich verschlüsselt und die Bitcoins sind für immer verloren.

Mir persönlich passiert so etwas auch ab und zu einmal. Allerdings nicht mit solchen Konsequenzen. Aber das Vergessen ist ein Problem, das wir Menschen öfter haben. Wie gut, dass das bei Gott anders ist! Wir werden im Tagesvers daran erinnert, dass Gott uns niemals vergisst. Es ist schwierig sich vorzustellen, dass eine Mutter ihren Säugling vergisst, absolut unvorstellbar ist es aber, dass Gott diejenigen vergisst, die an ihn glauben. Warum ist das so?

In dem Vers, der sich unserem Tagesvers anschließt, heißt es: »Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet.« Das erinnert mich an Jesus Christus, der seine Hände hat durchbohren lassen, als er am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist. Seitdem ist jeder, der an Jesus glaubt, gewissermaßen in seine Hände eingegraben. Jesus hat so viel für ihn erduldet, dass er ihn niemals wieder vergessen wird. Alle großen und kleinen Probleme unseres Lebens stehen ihm ständig vor Augen. Wie traurig wäre es, diese Tatsache zu vergessen!

Thomas Kröckertskothen

Sonntag, 27. April 2025: Der Wille, gefunden zu werden, Römer 10,13-14

Im April 2024 strandeten drei Männer auf der unbewohnten Insel Pikelot im Pazifik. Vollkommen ohne technische Ausrüstung fanden sie dort dennoch einen Weg, um Hilfe zu rufen: Aus Palmwedeln formten sie am Strand die vier großen Buchstaben »H-E-L-P«. Als darauf eine Maschine der US-Marine die Insel überflog, entdeckte sie den nach oben gerichteten Hilferuf. Sofort wurde eine Rettungsmannschaft losgeschickt, um die Männer abzuholen. Die Küstenwache hob bei den Medien das »bemerkenswerte Zeugnis ihres Willens, gefunden zu werden« hervor. Der Einfallsreichtum sei ausschlaggebend dafür gewesen, dass die Rettungskräfte die gestrandeten Männer hätte retten können.

Die Männer wussten, dass sie auf der winzigen Insel keine dauerhafte Lebensperspektive hatten. Darum arbeiteten sie nicht daran, es sich dort wohnlich einzurichten, sondern gefunden und gerettet zu werden. Aus Gottes Sicht ist das auch für uns Menschen die höchste Priorität. Denn aus der himmlischen Perspektive gleichen wir gestrandeten Schiffbrüchigen. Wir sind für die Gemeinschaft mit Gott geschaffen. Doch schon die ersten Menschen haben gegen Gottes Gebote verstoßen und dadurch die direkte Verbindung zu Gott verloren. Kein Mensch schafft es seitdem, ohne Sünde zu leben. Auch wenn wir versuchen, uns richtig zu verhalten, verstoßen wir immer wieder gegen Gottes gute Gebote. Aus eigener Kraft können wir uns darum nicht aus unserem verlorenen Zustand befreien, wir sind wie »gestrandet«. Doch weil Gott uns liebt und zu sich nach Hause holen will, hat er uns seinen Sohn Jesus Christus schon längst als Retter gesandt. Entscheidend ist aber unser Wille, von ihm gefunden und gerettet zu werden. Gerettet wird nur der, der seine Bitte nach oben, an Jesus Christus richtet.

Andreas Droese

Freitag, 25. April 2025: Der Maßstab für Gerechtigkeit, Jesaja 40,6-8

Der Film »Das Urteil von Nürnberg« (1961) stellt die Nürnberger Prozesse rund um die Verbrechen des Nazi-Regimes packend dar. Es geht um die Verurteilung von vier ranghohen Nazi-Juristen. Dabei sind die Argumente des Verteidigers sehr interessant. Er sagte sinngemäß: »Der Angeklagte hat vollkommen richtig gehandelt. Er musste sich an das Gesetz halten, welches zu dem Zeitpunkt galt.«

Dieses Argument wirft für mich einige Fragen auf: Wer darf bestimmen oder definieren, was gut und böse ist? Der Staat oder eine Gruppe von Intellektuellen? Was ist, wenn der Staat seine Ethik oder seine Gesetze einfach ändert, wie es damals geschehen ist? Oder entscheidet die Mehrheit, was richtig und falsch ist? Als Adolf Hitler an die Macht kam, war die Mehrheit für Hitler. Vielleicht muss es einfach zum Wohle der Gesellschaft dienen? Aber was ist dann mit den Minderheiten, die im Dritten Reich grausam umgebracht wurden?

Nein! Auf Menschen ist kein Verlass. Wir brauchen etwas Dauerhafteres als irgendeine menschliche Einrichtung. Wir brauchen jemanden, der unveränderlich gut ist und bleibt. Dieser Jemand ist Gott. Er hat uns seine Definition von Gut und Böse in einem Buch niedergeschrieben, in die Bibel! Die Staatsmänner, die dieses Land nach dem Krieg wiederaufgebaut haben, wussten das. In der Präambel des Grundgesetzes steht folgender Vermerk: »Zutreffend ist, dass die Väter und Mütter des Grundgesetzes in der Bezugnahme auf Gott den christlichen Gott des Alten und Neuen Testaments vor Augen hatten.« Sie hatten den Gott vor Augen, der wie ein ewiger Fels herausragt, in einer Zeit des ständigen Wandels, um Halt zu geben. Diesem Gott kann man sich persönlich anvertrauen, um für sein Leben Sinn, Zweck und Ziel zu erhalten – für Zeit und Ewigkeit!

Johannes Unger

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