Freitag, 14. November 2025: Gott ist ein wartender Gott, Römer 2,4

Ist Ihnen bekannt, dass Gott wartet?

1. Am Anfang der Bibel wird berichtet, wie Noah auf Gottes Anordnung hin die Arche baute. Gott hatte zuvor lange gewartet, doch die Menschen hatten sich immer weiter von ihm entfernt, sodass die Bosheit des Menschen groß war auf der Erde (1. Mose 6,5). Nun wollte Gott Gericht üben, aber durch die Arche auch Rettung anbieten. Viele Jahre hatten die damaligen Menschen Zeit, zu Gott umzukehren. Dann, als die Arche fertig war, wartete Gott immer noch, so lange, bis er selbst die Tür der Arche zuschloss.

2. Zum Volk Israel sagte Gott ein paar Jahrhunderte später: »Ich habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volk, das seinen eigenen Gedanken nach auf dem Weg wandelt, der nicht gut ist« (Jesaja 65,2). Wie lange hatte Gott gewartet, seine Hände seinem Volk Israel entgegengestreckt; wie lange hatte er auf eine Reaktion gewartet auf seine Liebe, auf sein Bemühen!

3. In der Geschichte vom verlorenen Sohn zeigt sich Gott uns als Vater, der offensichtlich jeden Tag Ausschau nach seinem Sohn gehalten hat, der davongelaufen und ins Unglück geraten war: »Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater« (Lukas 15,20). Und der Sohn erblickte ihn so auch eher, als er erwartet hatte. Dies hat ihn sicherlich ermutigt, den eingeschlagenen Weg zurück beizubehalten und zu seinem Vater zurückzukehren.

Auch heute wartet Gott noch – mit dem Gericht über eine gottlose Welt, in der sich so viele Menschen von ihm abgekehrt haben: »Der Herr … ist langmütig gegen euch, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen« (2. Petrus 3,9). Gott möchte, dass niemand ins Gericht kommt, sondern dass sich alle retten lassen – auch Sie!

Martin Reitz

Donnerstag, 13. November 2025: Es geht um Leben oder Tod!, 5. Mose 30,19-20

Der global tätige Unternehmer Elon Musk ist unter anderem als Mitinhaber des Raumfahrtunternehmens SpaceX sowie des Elektroautoherstellers Tesla bekannt. Sein geschätztes Vermögen betrug im Jahr 2024 ca. 210 Milliarden US-Dollar. Er ist somit einer der reichsten Menschen der Welt. Angenommen, Musk könnte sich für die Summe von 20 Milliarden Dollar ein längeres Leben erkaufen. Würde er das tun, und wäre das tatsächlich möglich?

Gott hat in seiner Schöpfungsordnung festgelegt, dass jeder Mensch sterblich ist. In Psalm 90 schreibt Mose sinngemäß: »Unser Leben dauert 70, vielleicht 80 Jahre. Alles, worauf wir stolz sind, ist nur Mühe, viel Lärm um nichts. Wie schnell eilen die Jahre vorüber! Wie rasch schwinden wir dahin!« Wie hochaktuell ist diese Tausende Jahre alte Aussage immer noch! Die Frage stellt sich: Was machen wir aus unserem Leben, aus den paar Jahren, die so schnell dahinschwinden? Versuchen wir, so viel Geld wie möglich zu verdienen, Karriere zu machen, angesehen zu sein? Das Leben kann einige angenehme Seiten für uns bereithalten, und aus eigener Kraft können wir u. U. viel erreichen. Doch letztlich wartet mit dem Tod auf uns das »Sicherste«, was es im Leben gibt.

Nach biblischen Maßstäben gibt es bleibendes Leben nur in Verbindung mit Gott. Ohne Gott bleibt nur der Tod. Deshalb wurden schon vor mehr als 3000 Jahren Menschen gemahnt, das Leben zu wählen durch eine klare Ausrichtung auf Gott. Gott hat es uns so einfach gemacht. Durch Jesus Christus vergibt er uns unsere Übertretung seiner Gebote, wenn wir ihn darum bitten. Er hat alles dafür getan, damit wir zu ihm kommen und mit ihm ewig leben können. Wenn man sich durch Sündenbekenntnis, Buße und Glauben auf die Seite Jesu stellen kann, sollte man dies dann nicht in Anspruch nehmen?

Axel Schneider

Mittwoch, 12. November 2025: »Eine starke Truppe«, 1. Samuel 22,2

In den Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts lautete der Werbeslogan der Bundeswehr: »Eine starke Truppe«. Es zieht einen eben eher zu einer Gruppe von besonders fähigen Menschen als zu einem Haufen von Versagern. Und welche Typen würde ein Anführer wohl auswählen? Eher zielorientierte Macher oder abgehängte Gestalten? Die Machthaber der Geschichte versammelten in ihrem nächsten Umfeld doch am liebsten eine Elite und nicht irgendwelche armen Kreaturen.

Anders wird in der Geschichte um den Tagesvers der (damals noch zukünftige) König David beschrieben. Ihm hatte Gott den Thron Israels zugesagt. Doch der noch amtierende König Saul hatte David einstweilen in die Flucht gejagt. In dieser Situation hätte David vielleicht gern ein paar besonders verlässliche, einflussreiche Männer um sich gehabt. Doch es kamen ausgerechnet diejenigen, die ihr Leben in die Sackgasse manövriert hatten, die Gescheiterten, die vom Leben Enttäuschten. Und David? Er schickt diese Loser nicht weg, sondern er nimmt sie auf und wird ihr Anführer. Weil diese Menschen in ihrer Verzweiflung ihr Leben auf ihn, den von Gott verheißenen König setzen, stellt er sich an ihre Spitze.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, wird zu Recht oft mit David verglichen. In vielem unterscheidet sich David natürlich von Jesus. Aber darin sind sie sich jedenfalls gleich: Der Sohn Gottes wird nach der Bibel eines Tages sichtbar als König aller Könige die Welt beherrschen, auch wenn man das jetzt noch nicht sieht. Und dieser Jesus schämt sich auch des größten Verlierers nicht, der bis dahin seine Lebenschance auf ihn setzt. Wie verfahren die Lebenssituation auch sein mag: Jesus will jeden aufnehmen, der sich ihm anvertraut.

Markus Majonica

Dienstag, 11. November 2025: Der Kunstlehrer meines Vaters, Hebräer 12,1-2

Mein Vater hatte gute Lehrer und schlechte, sein Kunstlehrer gehörte zu den guten. Als die Klasse einmal das Skelett eine Huhns abzeichnen sollte, tat sich mein Vater, der nicht zeichnen konnte, besonders schwer. Irgendwann kam der Lehrer an sein Pult, schaute ihm über die Schulter und meinte: »Die Proportionen stimmen nicht. Ich zeig dir, wie das geht.« Dann nahm er ihm kurz entschlossen den Bleistift aus der Hand, setzte noch einmal neu an, und mit schnellen Strichen entstand das Skelett eines Huhns auf dem Papier. Mein Vater musste die Zeichnung dann nur noch zu Ende bringen.

Später wurden die Arbeiten bewertet. Der Lehrer schien sich nicht mehr daran zu erinnern, dass er den Großteil der Zeichnung meines Vaters selbst angefertigt hatte, und meinte nur anerkennend: »Das ist aber gut gelungen!« Und mein Vater bekam die Note zwei für sein Bild.

Manchmal ist es in unserem Leben auch so, dass wir irgendwie feststecken und nicht mehr weiterkommen. Unsere Fähigkeiten reichen nicht, wir sind mit unserem Latein am Ende. Dann brauchen wir jemanden, der weiser und besser ist als wir. Jemand Größeren, dem wir sozusagen unseren Stift überlassen und der unser Leben neu ordnet. Dieser Jemand ist Jesus Christus. Aber er drängt sich uns nicht auf. Er wartet darauf, dass wir ihn um Hilfe bitten und ihm unser verkorkstes »Lebensbild« hinlegen. Er wird die Proportionen wieder ins Lot bringen und etwas Schönes daraus machen. Mit viel Schwung können wir uns dann an die Ausgestaltung machen. Und das Erstaunliche ist: Am Ende wird er uns loben und belohnen für etwas, was eigentlich sein Werk gewesen ist. Ja, Jesus selbst ist und bleibt der Anfänger und Vollender unseres Glaubens, dem am Ende alle Ehe gebührt!

Thomas Müller

Montag, 10. November 2025: Vollkommene Zufriedenheit, Psalm 23,1

Der hebräische Gruß »Schalom« wird üblich mit »Frieden« übersetzt. Dieser »Schalom« beinhaltet jedoch weit mehr: »Vervollständigung« wäre in etwa die wörtliche Übersetzung. Damit sind neben der Abwesenheit von Krieg und Streit auch Zufriedenheit, Heil, Ruhe und Gesundheit gemeint. Das Wort beschreibt einen Zustand völliger Erfüllung aller innerlichen und äußerlichen Bedürfnisse, also absolute Mangelfreiheit.

Wahrscheinlich wird dieser »Schalom« erst im Himmel zur vollkommenen Entfaltung kommen. Doch vielleicht ist es im »irdischen Jammertal«, in dem wir noch leben, möglich, zumindest ein wenig diese totale Zufriedenheit zu erfahren. An den Umständen, in denen sich der einzelne Mensch, in denen sich die gesamte Menschheit befindet, ist diese Zufriedenheit freilich nicht festzumachen. Unsere Welt ist mehr denn je voller Zwietracht, Neid, Krieg, Krankheit und Hunger. Wer das Gefühl hat, zu kurz zu kommen, hegt Missgunst im Herzen, wer denkt, er müsse immer mehr besitzen, wird von Gier bestimmt. Das Empfinden, nicht genug zu haben, zeigt sich nicht nur im persönlichen Bereich, auch im Großen, wie man am überwunden geglaubten Imperialismus mancher Länder sehen kann.

Als Jesus zu seinen Nachfolgern sagte: »Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch« (Johannes 14,27), bedeutete das, dass jeder, der sich Jesus anvertraut, diesen göttlichen inneren Frieden erhält, unabhängig von den äußeren Umständen. Dieser innere Zustand wird von Gott geschenkt. Er kann nicht von uns selbst geschaffen werden. Durch Jesus Christus haben die an ihn Glaubenden Leben in Fülle (siehe Johannes 10,10) und können in vertrauensvoller Verbindung zu ihrem Erretter zu Recht sagen: »Mir wird nichts mangeln.«

Daniela Bernhard

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