Donnerstag, 04. März 2021: Vorleistungspflicht

Unsere Rechtsordnung kennt zahlreiche Vertragsgestaltungen, in denen eine Partei vorzuleisten verpflichtet ist: Der Taxifahrer z. B. muss seinen Fahrgast erst am Zielort abliefern, bevor er sein Entgelt kassieren darf. Ähnlich sieht es in der Gastronomie aus: Hier wird der Wirt zunächst seine Gasträume, Tische, Stühle, Servietten und Besteck zur Verfügung stellen, die bestellten Speisen und Getränke servieren und erst im Anschluss die Rechnung präsentieren. Auch bei Handwerkern ist die Pflicht, zuerst die eigene, die sogenannte Werkleistung zu erbringen, und erst nach »Abnahme« der Leistung durch den Auftraggeber abzurechnen, die gesetzliche Regel. Diese Vorleistungspflicht wird allerdings oft durchbrochen: Man fordert Vorkasse oder eine Anzahlung oder stellt A-conto-Rechnungen aus. Oder aber man sichert seine Gegenansprüche ab: beim Handwerker z. B. durch Pfandrechte, Sicherungseigentum oder Sicherungsabtretungen. Denn das Risiko, auf einen insolventen Auftraggeber zu treffen, ist häufig zu groß.
Wie sieht das bei Gott aus? In der Beziehung Mensch-Gott findet man häufig die Ansicht, hier müsse der Mensch vorleisten: Durch Gebete, Wohlverhalten und Opfer versucht man, Gottes Wohlwollen zu erreichen. Doch so funktioniert das bei Gott nicht: Er leistet vollständig vor! Für eine Menschheit, die sich selbst in Schuld verstrickt hat, gibt er seinen Sohn Jesus Christus und lässt ihn am Kreuz für unsere Sünden sterben. Dadurch beweist er seine bedingungslose Liebe. Diese Vorleistung geschieht ganz ohne Absicherung, Pfandrecht oder Gegenleistung, ganz im Gegenteil: Er nimmt die Leistungsunfähigkeit des Menschen bewusst in Kauf, um diesen ohne eigenes Zutun zu erlösen. Nur annehmen muss er es!

Markus Majonica
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Frage
Mit welchen Vorleistungen haben Sie schon versucht, Gott gnädig zu stimmen?
Tipp
Der Schaden, den wir Menschen angerichtet haben, ist so immens, dass alle Vorleistungsanstrengungen vergeblich sind.
Bibellese
Epheser 1,3-14

Mittwoch, 03. März 2021: In Gefangenschaft

Im März 2020 führten die Bundesregierung und die Regierungen anderer Länder höchst ungewöhnliche Maßnahmen durch. Zuerst wurden im ganzen Land alle Schulen, Kitas und Universitäten für einige Wochen geschlossen, und schließlich wurde landesweit eine Kontaktsperre verhängt. Man durfte nicht mit mehr als zwei Personen zusammen sein. Auch Gottesdienste waren nicht mehr erlaubt. Das öffentliche Leben wurde in vielen Ländern auf ein Minimum heruntergefahren. Millionen von Menschen kamen sich vor wie Gefangene im eigenen Haus. Soziale Kontakte sollten vermieden werden, um eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen.
Im Vergleich dazu ging es dem Apostel Paulus als Gefangenen im gemieteten Haus noch vergleichsweise gut. Er durfte so viele Besucher empfangen, wie er wollte. Und viele kamen zu ihm und wurden von ihm aufgenommen. Es war die Gelegenheit, auch in der Gefangenschaft das Wort Gottes weiterzuverbreiten. Denn das Wort Gottes ist nicht gebunden. Es entfaltet gerade in solchen Situationen seine besondere Wirkung.
So war es auch während der Corona-Krise. Obwohl Kirchen und Gemeindehäuser geschlossen blieben, wurde weiter das Evangelium von Jesus Christus gepredigt. Es fanden viele Online-Gottesdienste statt, und die Leute konnten sich die Predigt von ihrem Wohnzimmersessel aus anhören. Per Videokonferenz konnten sich ganze Gemeinden virtuell treffen, ohne buchstäblich in einem Raum zu sitzen. Es ereignete sich genau das, was im Haus des Paulus geschah: Viele Menschen, die sonst nie in eine Kirche oder Gemeinde gegangen wären, hörten die biblische Lehre. Sie hörten die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen.

Uwe Harald Böhm
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Frage
Haben Sie schon einmal einen Online-Gottesdienst miterlebt?
Tipp
Um Jesus kennenzulernen, brauchen Sie nur eine Bibel. Und die kann man auch zu Hause lesen!
Bibellese
2. Timotheus 2,8-13

Dienstag, 02. März 2021: Der Weg nach Hause

In diesen Tagen kann man sie wieder vermehrt am Himmel sehen und auch hören. In großen Scharen sind es etwa 50 Milliarden ihrer Art, die wieder in ihre alte Heimat zurückkehren. Gemeint sind Zugvögel. Diese kommen aus ihrem Winteraufenthalt in Südeuropa oder Afrika wieder in nördliche Breiten zurück. Der ihnen eingebaute Kalender verrät ihnen nun, dass es dort langsam wieder wärmer wird, und so reisen sie wieder heim.
Von vielen Zugvögeln weiß man, dass sie mit einem biologischen Navigationssystem ausgestattet sind, das ihnen anhand des Magnetfelds der Erde als »innerer Kompass« dient. Um wieder am identischen Ausgangspunkt anzukommen, bedienen sich die Vögel letztlich aber ihnen bekannter Landmarken. Das können Kirchtürme, hohe Bäume usw. sein.
Für uns Menschen gibt es eine noch viel wesentlichere »Landmarke«, die uns den Weg in unsere eigentliche Heimat weist. Vor 2000 Jahren wurden auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem, außerhalb der Stadtmauer, drei Holzkreuze aufgestellt, an denen drei verurteilte Menschen einen qualvollen Tod erlitten. Die meisten Zuschauer richteten ihren Blick aber vor allem auf das mittlere Kreuz, an dem Jesus Christus hing. Er war der von Gott angekündigte Retter der Welt; aber damals wie heute wird er von den meisten Menschen abgelehnt. Doch wer an ihn glaubt und bei ihm die Last seiner Sünden ablädt, der wird auch heute noch gerettet. Mit seinem Tod bezahlte er für alle Menschen die Eintrittskarte in den Himmel, die aber nur denen zugestanden wird, die ihr Vertrauen ganz und gar auf ihn setzen. Wer das glaubt, hat auch jetzt schon, mitten im Weltgetümmel, einen Rastplatz für seine Seele gefunden. Wie wird es dann erst im Himmel sein!

Alexander Strunk
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Frage
Wen oder was betrachten Sie als Ihren Navigator?
Tipp
Schon viele Millionen Menschen haben Christus zum Navigator gewählt.
Bibellese
Hebräer 11,8-16

Montag, 01. März 2021: Wo suchen wir Hilfe?

Während ich diese Zeilen schreibe, fegen die ersten Stürme der Corona-Pandemie über diese Welt hinweg. Wir werden aufgefordert, die Ruhe zu bewahren, und doch macht sich Panik breit. Es kommt zu Hamsterkäufen von haltbaren Lebensmitteln als Vorrat. Die Regale in den Supermärkten sind teils wie leergefegt. Dosen mit Fertigprodukten, Mehl, Teigwaren und Toilettenpapier werden in großen Mengen gekauft. Desinfektionsmittel werden aus Krankenhäusern und Arztpraxen gestohlen. Ganze Länder schotten sich ab und versuchen so, der Gefahr für Leib und Leben Einhalt zu gebieten. Man ahnt etwas von der Angst, die die Menschen umtreibt.
Ich komme aus dem Passionsspielort Oberammergau. Dort ist im Jahr 1632 die Pest in das Dorf eingeschleppt worden. Sie hat in Europa ungezählte Menschen dahingerafft. Bis 1633 war gut die Hälfte der damaligen Bevölkerung Oberammergaus ums Leben gekommen. In dieser großen Not leisteten die Bewohner einen Schwur: Wenn Gott die Pest von ihnen nehmen würde, würden sie alle 10 Jahre ein Kreuz aufrichten. Ein Kreuz, das zum Himmel schreit. So entstanden die Passionsspiele von Oberammergau, die bis heute gespielt werden. Hier wird das Leiden und Sterben von Jesus Christus dargestellt.
Damals, und bei vielen anderen Epidemien, beteten die Menschen. Sie schrien zu Gott! Und heute? Kaum einer erinnert sich an ihn. Das Gegenteil ist der Fall. Anstatt sich zum Gebet zu versammeln, werden Gottesdienste abgesagt. Kaum einer fordert dazu auf, ins Gebet zu gehen. Man fragt nicht mehr nach Gott. Doch was könnte sonst gegen Heidenangst und Hoffnungslosigkeit der Menschen helfen, die ohne Halt in Gott leben? Dabei redet Gott doch gerade in solchen Zeiten klar und deutlich zu uns.

Joschi Frühstück
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Frage
Was macht Ihnen Angst?
Tipp
Wir dürfen mit allem zu Gott kommen und ihm alles sagen.
Bibellese
Psalm 11

Sonntag, 28. Februar 2021: Gott spricht zu uns (4) – durch Jesus

Wir haben gesehen, dass Gott durch die Schöpfung, besondere Erlebnisse und unser Gewissen zu uns spricht. Am deutlichsten spricht Gott aber durch seinen Sohn Jesus Christus. Der Apostel Johannes nennt Jesus in seinem Evangelium »das Wort«. Jesus ist die ultimative Information Gottes an uns! Jesus enthüllt uns, wie Gott ist. Er zeigt uns Gottes Charakter: seine tiefe Liebe, langmütige Gnade und unfehlbare Gerechtigkeit. Der Apostel Johannes schreibt weiter: »Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht« (Johannes 1,18).
Jesu Worte waren die Worte, die Gott, sein Vater ihm auftrug: »Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll.« (Johannes 12,49). Die Hauptbotschaft von Jesus lautete: »Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« (Markus 1,15). Buße meint hier nicht ein Abbezahlen von Schulden. Es heißt: umdenken, innerlich umkehren. Wir sollen also zu Gott umkehren und an das Evangelium, die Gute Botschaft, glauben. Und diese Gute Botschaft ist, dass Gottes Sohn gekommen ist, um uns zu retten.
Was für eine Frohe Botschaft! Gott selbst wird Mensch und kommt, um uns zu retten. Er selbst lädt sich unsere Sünden auf, lässt das gerechte Gericht über sich ergehen und ruft schließlich am Kreuz aus: »Es ist vollbracht!« (Johannes 19,30). Er hat vollbracht, was wir nie hätten vollbringen können: unsere Schulden bei Gott zu bezahlen. Der Weg zu Gott ist frei. Er lädt uns ein und freut sich auf uns! Was für ein Wunder! Vergebung und ewiges Leben stehen für jeden Menschen bereit, der die Worte Gottes hört und befolgt: »Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« (Markus 1,15).

Stefan Hasewend
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Frage
Was bedeuten Ihnen diese Worte von Jesus?
Tipp
Gott hat sich sehr viel Mühe gemacht, sich uns mitzuteilen.
Bibellese
Hebräer 1,1-4

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