Montag, 19. Juni 2023: Blaise Pascal

Heute vor 400 Jahren, am 19. Juni 1623, wurde Blaise Pascal, einer der führenden Denker seiner Zeit, in Frankreich geboren. Neben seinen mathematischen und naturwissenschaftlichen Studien wurde auch seinen philosophischen Schriften große Beachtung geschenkt. Pascal entwickelte eine Rechenmaschine, wurde Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung und war gleichzeitig ein tief gläubiger Mensch mit einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus. Glaube und Verstand waren für ihn kein Widerspruch, sondern gehörten unbedingt zusammen. Er wehrte sich gegen beide Extreme – sowohl die Vernunft in Glaubenssachen auszuschließen als auch den Glauben durch die Vernunft einzugrenzen. Er war davon überzeugt, dass das Denken die Größe des Menschen ausmacht, gleichzeitig wusste er aber auch, dass man Gott nicht beweisen kann: »Es ist das Herz, das Gott spürt, und nicht die Vernunft. Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.« Der Schlüssel für eine tiefere Gotteserkenntnis war für ihn die Liebe zu Gott: »Weltliche Dinge muss man erkennen, damit man sie lieben kann. Göttliche Dinge muss man lieben, damit man sie erkennen kann.«

Gott lieben können wir aber nur, weil Gott uns zuerst geliebt und diese Liebe unter Beweis gestellt hat, indem er seinen Sohn Jesus Christus für uns gegeben hat. Unsere Liebe zu Gott ist die einzig richtige Reaktion auf seine Liebe zu uns. Wer Gott liebt, der wird ihn immer mehr verstehen und erkennen. Eine ganz neue Welt tut sich diesem Menschen auf. Eine Welt, die anderen trotz aller Klugheit und Bildung verborgen bleibt. Blaise Pascal war sich trotz seines außergewöhnlich scharfen Verstandes bewusst, dass er in den wesentlichen Fragen des Lebens im Dunkeln tappen würde, wenn Gott sich ihm nicht zu erkennen gegeben hätte.

Thomas Pommer


Frage
Auf welchem Weg suchen Sie Gott zu erkennen?
Tipp
»Göttliche Dinge muss man lieben, damit man sie erkennen kann.« (Blaise Pascal)
Bibellese
1. Johannes 4,7-16

Sonntag, 18. Juni 2023: Sehen und Erleben

Es ist ein Unterschied, ob man etwas nur vom Hörensagen kennt oder ob man es selbst erlebt hat. Die Eindrücke und Gefühle, die beim unmittelbaren Erleben entstehen, können beschreibende Worte nicht annähernd auslösen. Wer könnte etwa einen Sonnenuntergang am Meer so beschreiben, wie er nur mit eigenen Augen in tiefster Ergriffenheit erlebt werden kann? Selbst eine Fotografie ist stets weniger ausdrucksstark als die persönlich erlebte Realität.

Und trotzdem kann man das Entscheidende verpassen, selbst wenn man dabei gewesen ist. Abgelenkt durch irgendetwas Nebensächliches, durch mangelnde Empfindsamkeit oder gar Gleichgültigkeit. So war es bei vielen Menschen, die damals mit eigenen Augen gesehen hatten, was Jesus tat, und mit ihren Ohren gehört hatten, was er sagte. Ihr Herz war verschlossen, empfindungslos, obwohl die Weisheit Gottes mehr und viel deutlicher aus diesem Jesus zu ihnen sprach als zu seiner Zeit durch König Salomo, den Inbegriff von Weisheit in Israel. Es war mehr als unverschämt, dass sie dann auch noch ein besonderes Zeichen verlangten, durch das sich Jesus ihnen als von Gott gesandt beweisen sollte.

Doch es gab auch Menschen, die Jesus glaubten, seine Worte annahmen und ihm nachfolgten. Überraschenderweise waren darunter auch solche, die man als viel zu weit entfernt von Gott einstufte: Zöllner, Sünder, Huren, Ehebrecher usw. So weit entfernt wie einst die Königin von Saba, die von Salomo gehört und sich auf den weiten Weg zu ihm gemacht hatte, um ihn und seine Weisheit zu erleben. Erfüllt von vielen erstaunlichen Eindrücken kehrte sie zurück. Bei Jesus war »mehr als Salomo« und bis heute hat niemand übertroffen, was er für uns tat und welche Worte der Hoffnung er uns gegeben hat.

Joachim Pletsch
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Frage
Wie weit entfernt sind Sie von Jesus?
Tipp
Machen Sie sich auf, um ihn kennenzulernen und zu erleben! Er hat mehr zu bieten als irgendjemand anderes.
Bibellese
Lukas 11,27-32

Samstag, 17. Juni 2023: Es gibt noch Hoffnung …

Jürgen Habermas, einer der einflussreichsten deutschen Philosophen und Soziologen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts schreibt: »Angesichts von Schuld, von Einsamkeit, von Leid und von Tod ist die Lage des Menschen prinzipiell trostlos.« Stimmt das? Ja, wenn diese Welt alles und der Mensch nur ein biologischer Algorithmus ist, dann haben wir tatsächlich keine tragfähige Hoffnung. Da können und wollen wir uns nichts vormachen. Rein subjektive Motive und Gefühle sind keine ausreichenden Gründe für Hoffnung. Hoffnung ist nur dann berechtigt, wenn sie in der Realität begründet ist. Deshalb sehen wir uns ein anderes Zitat an. Paulus schreibt im Brief an die Christen in Kolossä: »Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit« (Kolosser 1,27).

Hoffnung ist für uns Christen etwas anderes, als sie allgemein verstanden wird. Sie ist nichts Ungewisses. Sie ist kein frommer Wunsch. Sie ist kein Vertrösten auf bessere Zeiten. Sie ist Wirklichkeit. Denn für uns ist Hoffnung eine Person: Jesus Christus. – Jesus Christus ist vertrauenswürdig. Das hat er bewiesen, als er auf dieser Erde lebte. Er steht zu seinem Wort. Alles, was er während seines Lebens auf dieser Erde gesagt hat, stimmt. Seine Vorhersagen haben sich erfüllt bzw. werden in Erfüllung gehen. Er ist die Wahrheit. Außerdem haben sich unzählige Mut machende Verheißungen, die Jahrhunderte vorher von Propheten gemacht wurden, in ihm erfüllt. Das ist in der Geschichte einmalig.

Und jetzt das Besondere: Heute besteht bereits die Möglichkeit, ihn kennenzulernen und bewusst mit ihm zu leben. Außerdem freuen wir uns als Christen auf die Begegnung mit ihm. Denn ER wird kommen, um seine Leute zu sich zu holen. Das bedeutet Hoffnung über dieses Leben hinaus.

Hartmut Jaeger


Frage
Was hindert Sie daran, mit Jesus Christus Kontakt aufzunehmen?
Tipp
Lesen Sie die Evangelien und sprechen Sie mit ihm im Gebet!
Bibellese
Titus 2,11-15

Freitag, 16. Juni 2023: Loblieder in der Nacht

Endlich durfte ich mein Diplom als ausgelernter Elektriker in den Händen halten! Nach der feierlichen Übergabe und der Zeremonie hatte ich nur noch einen Gedanken: So richtig feiern! Doch es kam alles anders: Ein plötzlicher Anruf mit einer schrecklichen Nachricht ließ meine Partystimmung in den Keller stürzen. Ein guter Freund war mit dem Motorrad tödlich verunglückt! Bestürzt und tief traurig verließ ich die Feier und fuhr nach Hause, die Lust am Feiern war verschwunden.

Der plötzliche Verlust meines Freundes schlug bei mir wie ein Hammer ein! Ich hatte Tausende Fragen und keine Antworten, ich konnte es einfach nicht fassen! Warum musste er so früh die Welt verlassen? Wieso ließ Gott das zu? In der folgenden Nacht gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Nach einem unruhigen Schlaf, es war noch mitten in der Nacht, wachte ich auf, nahm die Gitarre und fing an, gedankenverloren einige Akkorde zu spielen. Einer folgte dem anderen, und nach kurzer Zeit schrieb ich Zeile um Zeile eines Liedes nieder, das in meine Situation hineinredete!

In dieser Nacht entstand ein Lied, das nicht nur der Trauerfamilie Trost gab, sondern darüber hinaus auf der Beerdigung meines Freundes gesungen wurde und dabei viele Herzen berührt hat. Der englische Prediger Charles Spurgeon sagte einmal: »Lobgesänge in der Nacht kommen nur von Gott; sie liegen nicht in der Kraft des Menschen.« Gott sprach mit einem neuen Lied in meine Betrübnis hinein und half vielen durch das Dunkel der Nacht hindurch! Es mag sein, dass Gott unser Leid und unsere Trauer nicht sofort wegnimmt, doch kann er uns großen Trost schenken, wenn wir uns ihm in unserer Not anvertrauen.

Tony Keller
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Frage
Woher kommt Ihnen Trost im Dunkel der Nacht?
Tipp
Gott kennt Ihre Situation und will Sie trösten.
Bibellese
2. Korinther 1,3-4

Donnerstag, 15. Juni 2023: In ständiger Lebensgefahr

Der tote Fuchs am Fahrbahnrand war wahrscheinlich von einem Fahrzeug überrollt worden. Dieser an sich nicht ungewöhnliche Anblick brachte mich zum Nachdenken: Wie nahe liegen Tod und Leben beieinander! Eben noch ist der Fuchs »kerngesund« durch die Büsche gesprungen, und im nächsten Augenblick ist alles Leben erloschen.

Bei Licht betrachtet ist auch der Mensch mitten im Leben vom Tod umgeben. Dennoch ist der Tod eher ein Tabuthema. Keiner redet gerne darüber. Selbst bei hochbetagten Menschen wird er verdrängt. Der Tod scheint noch weit, weit weg. Doch bereits mit dem Tag Ihrer Geburt ist eines sicher: Sie werden sterben. Wie das Leben »dazwischen« wird, hängt sicher auch von Ihnen selbst ab, aber es gibt unzählige Faktoren, die keiner von uns beeinflussen kann. Irgendwie befinden wir uns alle auf unwägbaren Lebenswegen, die jederzeit enden können. Trotzdem wollen wir von Gott, der uns das Leben geschenkt hat und es tatsächlich in seiner Hand hält, nichts wissen. Wir lehnen seine Führung ab und wollen unser Leben lieber (scheinbar) selbstbestimmt führen. Das ist völlig absurd, weil Gott doch viel besser weiß, was für mich richtig oder falsch ist. Und er weiß genau, wann unser Leben endet.

Wenn sich ein Mensch für Jesus als seinen Herrn und Retter entscheidet, ändern sich hinsichtlich des Todes (mindestens) zwei Dinge grundlegend. Natürlich haben auch Christen mit Alter und abnehmenden Kräften zu kämpfen. Auch für sie ist der physische Tod ein Stachel, mit dem man sich auseinandersetzen muss. Aber zum einen steht uns der Herr des Lebens im Tod zur Seite. Und zum anderen kann mit Jesus unser Blick zuversichtlich über den Tod hinausgehen, unabhängig davon, wann er eintritt.

Axel Schneider
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Frage
Haben Sie Angst vor dem Tod?
Tipp
Verdrängen Sie nicht, was auf jeden Fall eintreten wird!
Bibellese
1. Korinther 15,12-20

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