Sonntag, 30. Mai 2021: Blaise Pascal: Ein herausragender Wissenschaftler argumentiert für den Glauben

Blaise Pascal (1623-1662) ist zu Recht als bedeutender Mathematiker, Physiker, Logiker und Ingenieur bekannt. Auf allen Gebieten hat er Grundlagen gelegt, die bis heute von großer Bedeutung sind. Das Naturtalent des Genies wurde früh deutlich: Schon als Kind leitet er problemlos die ersten 32 Sätze zur euklidischen Geometrie selbständig her und löste mit 16 Jahren mit seiner Abhandlung über Kegelschnitte ein großes mathematisches Problem seiner Zeit. Mit 19 Jahren erfand er die erste funktionierende Rechenmaschine (die Pascaline), die mit einer komplizierten inneren Mechanik achtstellige Zahlen addieren konnte und seine Zeitgenossen ins Staunen versetzte.
Pascals Mutter war bereits verstorben, als sein Vater sich schwer verletzte und von einem befreundeten Brüderpaar für einige Monate gepflegt werden musste. Die beiden sprachen offen von ihrem Glauben und gewannen den jungen Blaise für ein überzeugtes Leben mit Gott. Einen beinahe tödlichen Unfall in Paris erlebte er später als zweite Bekehrung, was ihn zu einer entschiedenen Änderung seines Lebenswandels führte. Der geniale Wissenschaftler starb schon mit 39 Jahren an einer Hirnblutung.
Bis an sein Lebensende bemühte sich Pascal neben allen wissenschaftlichen Arbeiten, seine Mitmenschen mit logischen Argumenten für den christlichen Glauben zu gewinnen. Er zeigte, dass die Bibel das beste Erklärungsangebot für die großen Fragen des Lebens gibt, und wollte Skeptiker wie Zweifler von der Vernunft des Glaubens überzeugen. Damit wollte er Denkhindernisse aus dem Weg räumen, war sich aber bewusst, dass Gott letztlich nicht durch rationale Argumente bewiesen werden kann: »Gott begreift man nur mit dem Herzen, nicht mit dem Verstand.«

William Kaal


Frage
Welche Denkhindernisse halten Sie davon ab, dem Gott der Bibel Glauben zu schenken?
Tipp
Scharfer Verstand und kindlicher Glaube schließen sich nicht aus.
Bibellese
2. Samuel 22

Samstag, 29. Mai 2021: Online

Mit 13 Jahren bekam die Tochter ihr erstes Smartphone. Sie war damals in ihrer Klasse die absolute Ausnahme. Und sie war eine komische Ausnahme. Irgendetwas musste mit den Eltern nicht stimmen. In der 7. Klasse, und noch kein Smartphone? Also kauften sie ihrer Tochter eins. In den ersten Wochen beschäftigte sie sich fast durchgehend mit ihrem Handy und war ständig online. Die Eltern hofften, dass nach der ersten Euphorie die Faszination nachlassen würde, sahen sich aber gründlich getäuscht.
Sicher ist dieses Gerät super und praktisch. Man ist immer auf dem Laufenden, über alles informiert. Aber auch selten allein. Gründliches Nachdenken wird ständig unterbrochen, immer wieder wird man abgelenkt. Und im Lauf der Wochen und Monate stellten sich Eltern die Frage: Wird unser Kind vom Smartphone beherrscht, oder hat es das Gerät unter Kontrolle? Die Antwort war ziemlich eindeutig.
Die gemeinsamen Mahlzeiten als Familie wurden einsilbig, nur vom wiederholten Vibrieren des Handys unterbrochen. Dabei waren gerade diese Zeiten am Tisch früher die schönsten in der Familie, weil man stundenlang über alles reden konnte. Da wurde geplaudert und gelacht, der Tag reflektiert und diskutiert. Heute, fünf Jahre später, kurz vor dem Abi, schaut jeder in der Regel nur noch auf seinen Bildschirm, obwohl man gemeinsam isst. Schade eigentlich. Und irgendwie arm.
Gott geht es sicher ähnlich. Er möchte so gerne mit uns reden. Er will liebend gerne Gemeinschaft mit uns haben. Doch wir sind immerzu abgelenkt. Wir finden kaum Muße, über ihn nachzudenken, geschweige denn, mit ihm zu reden. Aber hat nicht gerade dazu Gott den Menschen geschaffen?

Peter Lüling
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Frage
Schaffen Sie es, mal ein paar Stunden Ihr Handy beiseitezulegen, um ungestört auf Gott zu hören?
Tipp
Gottes Stimme hört man schwer bei ständiger Ablenkung.
Bibellese
Psalm 4

Freitag, 28. Mai 2021: Der Doppelgänger von Ost-Berlin

Michael Schneider, Sohn des DDR-Jazz-Schlagzeugers Wolfgang «Zicke« Schneider, machte 1988 eine Ausbildung im Interhotel »Stadt Berlin«, wo viele West-Bürger abstiegen. Dort hatte er Zugriff auf Personalausweise. Er träumte von der Reisefreiheit seines Vaters, der als Künstler reisen durfte und oft davon erzählte. Ausreiseanträge für sich selbst aber hatte er vergeblich gestellt! Legal war ihm der Weg zur Freiheit nicht mehr möglich.
Eines Tages hielt er den Pass eines Dänen in Händen, der ihm sehr ähnelte und an einem Tanzwettbewerb in Ostberlin teilnahm. Vor Feierabend nahm Michael Schneider den Pass des Dänen mit, packte zu Hause einige Sachen ein und ging kurz vor Mitternacht zum Grenzübergang Friedrichstraße. Mit gebrochenem Deutsch erregte er keinen Verdacht und kam an allen Kontrollen vorbei. Indem er die Identität eines anderen annahm, der ihm äußerlich sehr ähnelte, gelang es Michael Schneider, die Freiheit zu erlangen.
Als der Sohn Gottes auf diese Erde kam, wurde er ein Mensch wie wir. Er wurde uns ähnlich. Und das führte dazu, dass nun jeder die Freiheit zum ewigen Leben erlangen kann, der seine Identität annimmt, indem er Christ wird. Das geschieht dann allerdings nicht unrechtmäßig wie im oben geschilderten Fall, sondern in völliger Übereinstimmung mit dem, der den »Grenzverkehr« zwischen Himmel und Erde, zwischen ewigem Tod und ewigen Leben geregelt hat und überwacht. Welch ein ergreifendes Drama: Der absolut Freie ließ sich gefangen nehmen. Er, der völlig Unschuldige, ließ sich verurteilen, und nahm die Höchststrafe auf sich. Er, der das Leben in Person war, erduldete den Tod. Und warum das alles? Um die zu befreien, die aufgrund ihrer Sünde dem ewigen Tod ausgeliefert waren.

Martin Price


Frage
Warum, glauben Sie, ist der Sohn Gottes Mensch geworden?
Tipp
Für unsere Freiheit hat sich Jesus mit uns verbunden. Um nun frei zu werden, müssen Sie sich auch mit ihm verbinden.
Bibellese
Galater 2,15-21

Donnerstag, 27. Mai 2021: Glück und Pech – oder?

Ist es Ihnen auch schon mal passiert, dass Sie zufällig auf eine Annonce stießen, die Ihr Wohnungsproblem zu Ihrer größten Zufriedenheit löste oder Ihre Suche nach einer Arbeitsstelle wunderschön beendete, oder dass Sie einen Arzt fanden, der endlich die Ursache Ihrer Schmerzen beseitigen konnte?
Vielleicht haben Sie aber auch schon das genaue Gegenteil erlebt, dass Ihnen durch einen unvorhergesehenen Umstand plötzlich »alle Felle davongeschwommen« sind, dass sich alles als große Luftblase herausstellte, worauf sie felsenfest Ihre Hoffnungen gesetzt hatten.
Da kann man dann von »Glück« oder »Pech« reden und alles dem imaginären »Zufall« zuschreiben. Je nach Seelenkostüm sagt man dann bei glücklichen Wendungen: »Ja, das ist das Glück der Tüchtigen«, oder: »Schwein muss man haben!« Und bei Unglücksfällen heißt es dann: »Was uns nicht umhaut, macht uns nur härter!«, oder man verfällt in Trübsinn und gibt den Kampf resigniert auf.
Unser Tagesvers weist uns in eine andere Richtung. Da wird Gott als die eigentliche Ursache aller denkbaren Ereignisse angegeben. Und weil Gott gut ist, hat er nur Gutes mit uns im Sinn, wie es so eindeutig in Psalm 119,68 gesagt wird: »Gott ist gut und tut Gutes.« Er will uns gern durch manches Gute erfreuen und uns seine Freundlichkeit zeigen. Aber auch durch massive Notlagen will er uns aufwecken und unseren Blick zu ihm hin lenken, damit wir aufhören, auf unsere Klugheit und Kraft zu vertrauen und endlich bei ihm Hilfe suchen. Alles aber soll dazu dienen, Gott als die letztendliche Ursache für alles zu begreifen, und zu erkennen, dass er uns durch alles zu sich ziehen will, damit wir einmal ewig bei ihm sein können.

Hermann Grabe
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Frage
Wie stehen Sie zu dem Tagesvers?
Tipp
Wenn Gott die Quelle aller Ereignisse ist, sollten wir danach trachten, mit ihm eines Sinnes zu werden.
Bibellese
Jakobus 1,13-18

Mittwoch, 26. Mai 2021: Nachsitzen

Es ist Freitagmittag, 14 Uhr. Eine junge Schülerin betritt den Raum, in dem die nächste Unterrichtsstunde des Oberstufenkurses stattfinden soll. Eine Kollegin hat mich gebeten, ihre Schülerin beim Nachsitzen zu beaufsichtigen, und so setze ich sie in den kleinen Raum nebenan. Am Ende der Stunde packe ich meine Sachen zusammen, schicke meinen Kurs ins Wochenende und verlasse das Klassenzimmer. Zaghaft klopft es an der Tür. „Wie peinlich! Wie konnte dir das nur passieren?“, schießt es mir durch den Kopf. Ich hatte die Nachsitz-Kandidatin ganz vergessen!
Im Trubel meines Schulalltags zeigt sich meine Vergesslichkeit, trotz aller Vorbereitung, ab und an schonungslos: vergessene Kopien, falscher Klassenraum; der Einkaufszettel liegt noch zu Hause. Jeder von uns hat schon Situationen erlebt, in denen er etwas vergessen hat – das ist menschlich. Es ist kein schönes Gefühl, diesen Umstand erklären und lösen zu müssen. Doch wie viel unangenehmer ist das Gefühl, wenn man merkt, dass man selbst vergessen wurde! Angst, Selbstzweifel und Wut machen sich dann in einem breit. Man ärgert sich darüber, so wenig wertgeschätzt zu werden.
Fragt man eine Mutter, so ist es eigentlich unvorstellbar, dass sie ihr Kind vergessen würde. Die Erfahrungen der Schwangerschaft und Geburt sind zu intensiv. Für eine Mutter ist es unvorstellbar, nicht an ihr Kind zu denken. Ihr ganzes Sein wird ja von dem kleinen Wesen geprägt.
Sollte es aber doch einmal vorkommen, wie unser Tagesvers sagt – wie wohltuend ist es dann zu wissen, dass Gott so anders ist als wir Menschen! Er versäumt uns niemals, wenn wir ihm unser Leben anvertrauen. Was für eine Zusage!

Ann-Christin Bernack


Frage
Wann haben Sie das letzte Mal eine wichtige Sache einfach vergessen?
Tipp
Nirgendwo sonst erfahren wir eine solche Wertschätzung wie bei Gott.
Bibellese
Psalm 139,1-16

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